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Deutsches Massaker

  • Harry Richter
  • Lesedauer: 2 Min.

nlaß für die deutsche Ausgabe des Buches ist der 55. Jahrestag des rausamen Massakers, das die deutsche Wehrmacht am 21. Oktober 1941 in Kragujevac im Zentrum der Region Sumadija angerichtet hat. Der Autor Miodrag Stojilovic, ein serbischer Journalist und Publizist, läßt sich von der Mahnung leiten: »Vergessen wäre ein neues Verbrechen«. Er berührt damit ein gerade bei uns aktuelles Thema. Noch im vergangenen Jahr wurde selbst von Politikern hierzulande immer wieder an die »besondere Verantwortung Deutschland« erinnert, wenn es um die Frage des Einsatzes deutscher Truppen in Ex-Jugoslawien ging. Inzwischen scheint das allerdings in Vergessenheit zu geraten.

Um so wichtiger, daß einer daran erinnert, wie in Kragujevac 1941 der Keitel-Befehl - 100 Geiseln für einen toten und 50 für einen verwundeten deutschen Soldaten zu erschießen - nicht nur umgesetzt, sondern mit dem Blutsaldo von

7 000 an einem einzigen Tag erschossenen Serben, darunter ganze Schulklassen, sogar übererfüllt wurde. Vorwand für das Massaker waren zehn getötete und 26 verwundete deutsche Soldaten. An der einstigen Mordstätte ist seit Jahren ein Gedenkpark. Am dortigen Ehrenmal für die ermordeten Schüler findet jährlich am 21. Oktober »Die Große Unterrichtsstunde« statt. Bekannte Dichter und Schriftsteller widmeten den Opfern Texte. Eine kleine Auswahl von Gedichten ist der Publikation beigegeben.

Bemerkenswert an dem Büchlein ist, daß auch erwähnt wird, wie einige Wehrmachtsoldaten mit ihrem Einsatz auf dem Balkan nicht fertig wurden, sich für die Untaten der Landsleute schämten und z.T. Selbstmord begingen. Es ist nicht von Haß gegen Deutschland bestimmt, sondern vermittelt die Botschaft, ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen Serben und Deutschen aufzuschlagen.

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