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Japaner vertragen keine Milch

Ursache: Laktasemangel

  • Lesedauer: 2 Min.

Japaner, Thailänder und Afrikaner vertragen keine Milch. Dahinter steckt ein biologisches Problem, berichtet die »Neue Apotheken Illustrierte« in ihrer Mai-Ausgabe. Milch enthält Milchzucker, mit Fachnamen Laktose. Im menschlichen Darm verdaut ein spezielles Enzym, die Laktase, den Milchzucker Von Geburt an verfügt jeder Säugling über Laktase im Darm, weil er sich die ersten Monate ausschließlich von Muttermilch ernährt. Nach dem Abstillen bis hin zum Erwachsenenalter können aber Menschen die Fähigkeit verlieren, Laktase im Darm zu bilden.

Der Laktasemangel unter Erwachsenen ist zwischen Völkern unterschiedlich ausgeprägt: 3 Prozent der Schweden können keine Laktase mehr bilden. 17 Prozent der Schweizer, 20 bis 30 Prozent der Engländer, 42 Prozent der Franzosen, und fast 100 Prozent der Japaner, Thailänder und Afrikaner leiden unter Laktasemangel. In Deutschland ist rund jeder siebte betroffen. Die Erklärung für dieses Phänomen liegt in der Entwicklungsgeschichte begründet: Nur Völker, die traditionell immer schon Kühe gezüchtet und viel Kuhmilch getrunken haben, vererbten die Fähigkeit zur Laktasebildung auf ihre Nachkommen.

Trinken Menschen mit Laktasemangel Milch, leiden sie häufig unter Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Krämpfe, Völlegefühl, Übelkeit, Blähungen und Durchfall. Laktasemangel heißt nicht, daß gar keine Laktase mehr produziert wird: Manche Menschen bilden einfach nur weniger, oder die gebildete Laktase ist weniger aktiv Entsprechend vertragen manche Menschen kaum ein halbes Glas Milch, andere bekommen erst nach einem halben Liter Probleme.

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