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EU! Verheerende Zustände in Umerziehungslager

»Ärzte ohne Grenzen« kämpft gegen Cholera

  • Lesedauer: 1 Min.

Bonn (dpa/ND). In einem von der Umwelt abgeriegelten militärischen Umerziehungslager für ehemalige Soldaten des aufständischen Mai-Mai-Stammes nahe Kisangani in der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben der Hilfsorganisation »Ärzte ohne Grenzen« Cholera und Ruhr ausgebrochen. Joelle Pouliot, Koordinatorin der Organisation, berichtet von verheerenden medizinischen Zuständen. Im Camp befinden sich etwa 4000 ehemalige Mai-Mai-Kindersoldaten zwischen acht und 18 Jahren. »Als wir in dem Lager ankamen, fanden wir etwa 300 unterernährte, sichtlich geschwächte Kinder vor Es war offensichtlich, daß sie seit Wochen nichts gegessen hatten. Außerdem sahen wir 35 Kranke, die bereits im Koma lagen und kaum noch eine

Chance hatten, die nächsten 48 Stunden zu überleben«, so Frau Pouliot. In dem Lager leiden etwa 900 Menschen an Durchfallerkrankungen; das Risiko von Neuansteckungen ist extrem hoch.

Die Hilfsorganisation erhielt von den lokalen Behörden die Genehmigung, ein Cholera-Camp zu errichten. Seit Ende Dezember sind 500 Kranke eingeliefert worden, 35 davon starben. »Ärzte ohne Grenzen« arbeitet im Camp mit sechs internationalen und 160 lokalen Mitarbeitern.

In einem anderem Lager nahe Kisangani befinden sich etwa 3000 frühere zairische Regierungssoldaten. »Ärzte ohne Grenzen« hat bisher noch keine Erlaubnis erhalten, dieses Lager zu besuchen, obwohl auch hier von zahlreichen Cholera-Fällen berichtet wird.

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