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Nur Analverkehr »unziemlich«

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Zu »Ich bin nur noch die Schwuchtel« von Bettina Heidkamp (ND vom 12. 2.):

Der katholische Direktor der Schule von Tobias sollte sich wegen seiner Sorgfaltspflicht für seine islamischen Schüler eiij wenig mehr über den Islam und seine verschiedenen Richtungen informieren, ehe er »Angst um die islamischen Schüler« vorschützt, um homosexuelle Projekte zu verhindern. Die Muslime können mit der Homosexualität genausoviel oder genausowenig Probleme haben wie auch die verschiedenen christlichen Richtungen. Im Osmanischen Reich z. B. gab es mit dieser Form menschlicher Sexualität weniger Probleme als in christlichen Staaten der gleichen Epoche. Homosexuellen wird auch in liberal-toleranten Gesellschaften immer wieder pauschal die Praktizierung des - nur von einem gewissen Prozentsatz betriebenen - Analverkehrs unterstellt, der tatsächlich im Sinne des Heiligen Koran als »unziemlich« (weil »unrein«) gilt - allerdings auch im Verkehr zwischen Mann und Frau. Abgesehen davon, daß die verschiedenen Formen der sexuellen Betätigung Privatsache sind, werden aufgeklärte hanafitische Muslime und Muslimas oder Aleviten Jungen oder Männer nur wegen gleichgeschlechtlicher Liebe nicht diskriminieren (im Gegensatz zu erzkonservativen katholischen Christen und Puritanern). Es ist schon ein starkes Stück, daß der christliche Schuldirektor von Tobias sein homophobes katholisches Dogma mit dem Islam als Begründung durchzusetzen versucht.

Hans-Jürgen Süleyman Buhl 12109 Berlin

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