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Der Nis-Vertrag

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Buchpremiere erfuhr in Belgrad und Berlin große Aufmerksamkeit. Der serbische Germanist und Literaturwissenschaftler Zoran Konstantinovic hat sich intensiv mit den deutsch-serbischen Beziehungen seit Beginn des 9 Jahrhunderts bis zur Gegenwart beschäftigt, mit großer Leidenschaft viele Details erforscht, die Einblick gewähren in die Wechselhaftigkeit dieser Beziehungen, die oft für die Verhältnisse in Europa von schicksalhafter Bedeutung waren - und offensichtlich auch heute wieder sind.

Seit der Begegnung von Kaiser Friedrich I. Barbarossa mit Stefan Nemanja 1198 in Nis und des dabei geschlossenen Freundschaftspakts gab es immer wieder positive Phasen in den Beziehungen beider Völker, die vor allem auch durch enge Kontakte auf kulturellem und humanitärem Gebiet geprägt wurden und sich für beide Seiten als vorteilhaft erwiesen. Höhepunkte waren die Begegnungen von Vuk Karadzic mit den Gebrüdern Grimm und mit Goethe. Selbst in Zeiten von Kriegen brachen die Kontakte zwischen aufrichtigen Humanisten in Serbien und Deutschland nie ganz ab.

Wer das vorliegende Buch liest, wird die Rolle der deutschen Politik, die der Autor als mitverantwortlich für den Zerfall und den Bürgerkrieg im früheren Jugoslawien nennt, besser verstehen. Bedauerlich ist allerdings, daß die Periode nach dem Zweiten Weltkrieg und die damit durchaus auch aufschlußreiche Geschichte der Beziehungen Jugoslawiens zu den zwei deutschen Staaten ausgeblendet sind. H.R.

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