Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Wenn die Garage »stinkt«

  • Lesedauer: 1 Min.

Jedesmal, wenn die Nachbarin ihr Auto bewegte, ärgerte sich ein Hausbesitzer. Die Garage der Frau lag zwischen den beiden Grundstükken, und er fand es empörend, infolgedessen die Abgase des Wagens einatmen zu müssen. Er arbeitete einen Vorschriftenkatalog aus, wie sie ihre Garage zu benutzen hätte: Sie müsse dafür sorgen, daß beim »Hinein- oder Herausfahren keine Autoabgase direkt auf sein Grundstück einströmten«. Zumindest solle sie rückwärts in die Garage fahren, statt vorwärts, weil so die Öffnung des Auspuffs nicht mehr auf seinen Garten gerichtet wäre. Er wollte diese Vor-

schriften gerichtlich absegnen lassen.

Das Oberlandesgericht Nürnberg ließ ihn jedoch abblitzen. Es gebe keinen Rechtsanspruch auf einen Garten ohne Abgase (Az. 11 S 11191/97 vom 19. August 1998). Mit kurzzeitigen Belästigungen durch die Benutzung einer Garage in der Nachbarschaft müsse sich jeder Grundstücksbesitzer abfinden, zumindest solange die Nachbarn die Garage in »ortsüblicher Weise nutzten und ihre Umgebung nicht über Gebühr« belästigen. Es sei nicht zu erkennen, wie dies seine Gesundheit oder die Nutzung seines Eigentums ernsthaft beeinträchtigen könne.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -