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  • Politik
  • Heute treffen sich in Berlin bei den 3. German Open die weitbesten Sumoringer. Reinhard Bunk aus Berlin-Marzahn ist Deutschlands Nationaltrainer

»Die Japaner würden ihm Denkmäler setzen«

  • Christina Matte
  • Lesedauer: 2 Min.

Für Jörg Brummer und Torsten Scheibler ist das Wort des Trainers Gesetz

?Foto: Joachim Fieguth

Eines Tages besucht mich ein Mann, der sich als Klaus-Peter Kostag vorstellt. Ob ich Lust hätte, über »Bunki« zu schreiben. Wer ist das, wieso sollte ich? »Bunki ist einer von uns«, sagt er Damit meint er, daß »Bunki« Ossi ist, was das »uns« noch nicht erklärt, und daß »Bunki« zu denen gehört, die er aus dem DDR-Sport kennt. Reinhard Bunk wird später sagen: »Mit wem man in die Schule ging, das hat man nach ein paar Jahren vergessen. Aber mit wem man im Sportverein war, das behält man sein ganzes Leben.«

Kostag traf »Bunki« '79 im Berliner Sportklub »Rotation«. Beide waren Judoka. Kostag war an der Kinder- und Jugendsportschule Trainer gewesen und irgendwann zur Kripo gewechselt. »Bunki« trainierte zu dieser Zeit im DTSB-Trainingszentrum Berlin-Mitte noch Kinder und Jugendliche. Kostag hat kaum noch Kontakt zu ihm. Doch als er von dem Triumph hörte, den »Bunki« in Japan feierte, erschien er bei mir in der Redaktion: Bei der letzten Sumo-WM habe »Bunki« gleich drei seiner Männer auf dem Siegertreppchen plaziert! Damit sei er weitbester Sumo-Trainer, und wenn er ein Japaner wäre, würde man ihm dort Denkmäler setzen!

Kostag blinzelt vor Stolz und Rührung. Für einen kampfsporterprobten Mann ist er ziemlich dünnhäutig. Naja, schnieft er, Bunki ist kein Japaner Wie gesagt, er ist einer von uns. Einer von uns, der es geschafft hat. Viele haben es nicht geschafft. Kostag auch nicht.

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