Rentner verlieren massiv Kaufkraft
Osten besonders betroffen / Linksparteichef Riexinger prophezeit „Aufstand der grauen Köpfe“
Die durchschnittlichen Rentenzahlbeträge nach Abzug aller Sozialbeiträge lagen den Zahlen der Bundesregierung zufolge im Westen bei 1.062 Euro und im Osten bei 1.047 Euro. Bei den Rentnerinnen und Rentnern der alten Länder kamen danach im Vergleich zum Jahr 2000 zwar im Durchschnitt 17 Euro mehr auf das Konto; in den neuen Ländern sank der Betrag im selben Zeitraum um 23 Euro. Weil seit 2000 der Verbraucherpreisindex aber um etwa 20 Prozent anstieg, ging die Kaufkraft zurück.
„Die neuen Zahlen sind eine Bankrottbilanz für die Rentenpolitik aller Kabinette seit der Jahrtausendwende“, so Riexinger. „Alles wird teurer, und die Rentner haben real jedes Jahr weniger Geld in der Tasche. Das ist eine stille soziale Katastrophe.“ Die Linkspartei forderte am Samstag erneut eine "große Rentenreform". Unter anderem sollten der Linkspartei zufolge die Renten nicht langsamer als die Bundestagsdiäten steigen dürfen. Außerdem müsse es eine neue Rentenformel geben, „damit die Rente wieder mit den Löhnen steigt“. Zudem müsse eine gesetzliche Mindestrente von zunächst 950 Euro eingeführt werden. Die Ostrenten sollten darüber hinaus bis 2017 schrittweise an das Westniveau angeglichen werden.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.