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Maklers Blütenträume
Bernd Kammer sorgt sich ums Grün
Eigentlich besteht ja kein Grund zur Sorge auf dem Berliner Wohnungsmarkt, meinen die Immobilienmakler. Keiner müsse demnächst in einer Turnhalle nächtigen, und in den Randgebieten gebe es immer noch bezahlbare Wohnungen, in die es nicht reinregnet. Trotzdem schwant auch den Immobilienvermittlern, dass es künftig eng werden könnte mit der Zahl vermarktbarer Wohnungen, und das wäre schlecht fürs Geschäft.
Es ist deshalb gut, dass sie Vorschläge machen, wie die Stadt zu mehr Wohnungen kommen könnte, allerdings sind ein paar seltsame Blüten dabei. Die Umwandlung von Schrebergärten zu Bauland beispielsweise. Die grünen Oasen waren schon immer im Visier von Investoren aller Art, deshalb sind sie in den vergangenen Jahren erheblich geschrumpft, auch für den Bau von Wohnhäusern. Doch die Wohnungen, die Berlin braucht, sind meist nicht entstanden. Das zeigt derzeit das Projekt für die Anlage »Famos« in Pankow, wo gerade Parzellen für den Bau von Eigentumswohnungen geräumt werden müssen. 18 000 Unterschriften wurden gegen das Plattmachen von »Famos« gesammelt. Denn die Berliner hängen an ihrem Grün, das für Stadtklima und Erholung unverzichtbar ist. Wohnungen müssen woanders entstehen.
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