Groß wie BIG

Martin Kröger ist auf das Medizininstitut gespannt

  • Lesedauer: 2 Min.

Gegen eine gute finanzielle Ausstattung eines Forschungsinstitutes, das konkret und schnell hilft, Krankheiten zu lindern, kann man eigentlich nichts haben. Bei der Bekämpfung von Krebsleiden beispielsweise gab es in den vergangenen Jahrzehnten riesige Fortschritte - undenkbar ohne die Wissenschaftler, die die neuen Behandlungsmethoden erforschten.

Wenn der Bund und das Land Berlin also auf diese Zukunftskarte setzen, scheint das ein richtiger Weg zu sein. Doch ob sich die großen Hoffnungen in das neue »Berliner Institut für Gesundheitsforschung« alle bewahrheiten, wird sich erst noch zeigen müssen. Die Erwartungen in das Forschungsinstitut sind in jedem Fall genau wie dessen Abkürzungsname BIG, enorm groß. Nicht weniger als den Standort Berlin soll es retten, könnte man nach der gestrigen Präsentation glatt meinen.

Einen Schwerpunkt in diesem Bereich zu setzen, fand bereits Rot-Rot wichtig. In der Krise erwiesen sich die Jobs im Medizinwesen als besonders robust. Dass die Bundesregierung jetzt mit 300 Millionen Euro generös das Füllhorn ausschüttet, dürfte allerdings vor allem etwas mit der schwarz-roten Koalition in Berlin zu tun haben. Großen Anteil an dem Erfolg für Berlin, auf den nicht wenige Bundesländer ziemlich neidisch sein dürften, hat mit Sicherheit auch der ehemalige Senator Jürgen Zöllner (SPD), der die Verhandlungen mit dem Bund maßgeblich vorantrieb.

Doch bei aller Begeisterung für den Coup sollte nicht übersehen werden, dass die finanziellen Mittel fast ausschließlich in die Spitzenforschung fließen sollen. Die grundsätzlichen Probleme bei der Charité, die maroden Gebäude, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten sowie der Ärzte werden durch den Geldsegen in keiner Weise gelöst. Man darf auch gespannt sein, ob das Versprechen, dass die Ergebnisse des neuen Instituts für Gesundheitsforschung tatsächlich den Menschen zugute kommen - und nicht etwa der Industrie, deren Vertreterin Johanna Quandt gestern als generöse Sponsorin auftrat.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal