Senegal baut auf Stadtgärten
Mit Kannen in der Hand laufen Männer und Frauen zwischen Brunnen, Wassercontainern und Feldern hin und her. Sie begießen Möhren, Zwiebeln, Tomaten, Kohl und Kartoffeln und auch Kokospalmen, Papaya-Bäume und Bananenstauden. Bauern wie Ahmadou Sene arbeiten unermüdlich, um in der senegalesischen Hauptstadt Dakar und Umgebung Gemüse anzupflanzen. Der Mann in den Vierzigern besitzt etwa einen Hektar Land. Drei Monate im Jahr helfen ihm etwa ein Dutzend Jugendlicher dabei, den Garten umzugraben und Unkraut zu jäten. Vier Monate unterstützen ihn dann 20 Frauen dabei, das Gemüse zu ernten und zu verkaufen.
Nach dem Zensus 2011 des Regionalbüros für Statistik und Demografie gärtnern etwa 3200 Menschen im Großraum Dakar an 113 verschiedenen Orten. Insgesamt arbeiten 6000 Senegalesen im Gartenbau, von dem mehr als 40 000 Bewohner der Hauptstadt und eine Million Menschen im gesamten Land profitieren.
In dem im Oktober veröffentlichten Bericht der Behörde wird die Ernte auf insgesamt mehr als 1,7 Millionen Tonnen geschätzt. Die Einnahmen aus der urbanen Landwirtschaft beliefen sich 2011 allein in der Region Dakar auf 450 Millionen US-Dollar. Etwa 45 Prozent des gesamten Nahrungsbedarfs der Stadt werden durch die Ernten gedeckt.
Die Fortschritte werden durch den Landzugang begrenzt. »Die meisten Gärtner arbeiten auf Land, das dem Staat gehört. Um die Gartenkultur weiterzuentwickeln, ist es wichtig, das Landproblem zu lösen«, sagt Cheikh Ngane, der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Vereinigten Kooperativen der Gartenbauer. Doch trotz aller Hürden sind die Gärtner nach wie vor begeistert bei der Sache.
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