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Bis zu 40 Prozent Aufschlag?

  • Lesedauer: 2 Min.

Für die Finanzindustrie war die Reform ein lukrativer Werbeschlager. Wie bei jeder Gesetzesänderung im Versicherungsrecht wurden auch die Unisex-Tarife zu einer monatelangen Verkaufsoffensive genutzt. Von den Kunden, die sich vorschnell zu einem Abschluss verleiten ließen - und das sind laut Verbraucherschützern Zehntausende -, könnten sich manche noch ärgern. Viele Verträge sichern die früheren Vorteile nicht dauerhaft, und für viele, vor allem weibliche Verbraucher werden die neuen Verträge günstiger als die alten.

Unterm Strich dürfte es bei Verbrauchern Gewinner und Verlierer geben. Dort wo Frauen bislang günstiger abschnitten, wie in der Autoversicherung, werden die Prämien für sie wohl steigen, für Männer dagegen sinken. Dort wo Männer bislang vorne lagen, etwa in der Lebensversicherung, dürfte die zu erwartende Mischkalkulation mit beiden Geschlechtern zu höheren Beiträgen für Männer und zu niedrigeren für Frauen führen.

Erste Tests zeigten in Einzelfällen Prämienerhöhungen von bis zu 40 Prozent. Doch sind solche Zahlen mit Vorsicht zu genießen, denn von den meisten Versicherern sind die genauen Kalkulationen noch unbekannt. Im Regelfall dürften Versicherer eine Mischkalkulation wählen: Da, wo es für Männer teurer wird, werden die Tarife für Frauen gesenkt. Unterm Strich könnten die Unterschiede daher eher moderat ausfallen. hape

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