Ein wahrer Segen
Nissrine Messaoudi über soziales Engagement
Die milden Temperatuten zum Weihnachtsfest stimmen den ein oder anderen missmutig. Weiße Weihnachten, während man sich im Warmen den Bauch vollschlägt - erst dann kommt so richtig Stimmung auf. Das mag ja richtig sein, aber für Obdachlose können die vorausgesagten milden Temperaturen ein wahrer Segen sein. Schließlich sind die Notunterkünfte besonders im Winter überfüllt. Jedes Jahr klagen Einrichtungen, die Obdach gewähren, über Platzmangel. Dass trotzdem kein Mensch in der Kälte abgewiesen wird (auch anhand eines Koordinierungstelefons), geht in erster Linie auf das Engagement von Einzelnen zurück.
Wie wichtig so ein Engagement ist, zeigt auch Jenny De la Torre. Ihre Angebote gehen weit über das »Nötigste« hinaus. Sie versorgt Obdachlose nicht nur, sie begleitet sie auch über einen längeren Zeitraum, um ihnen bei der Rückkehr in die »Normalität« zu helfen.
Ihre Arbeit - und die vieler anderer Ehrenamtlicher - ist unverzichtbar. Und wird es wohl bleiben. Nicht zuletzt, weil sowohl Bund als auch Länder sich darauf verlassen. Der Bereich Soziales wird noch immer von der Politik vernachlässigt. Neben schlechter Bezahlung und Ausstattung, werden wichtige Arbeiten zum größten Teil von Ehrenamtlichen übernommen. Das Ergebnis dieser Vernachlässigung ist bereits sichtbar. Es fehlt an Allem. An Krankenpflegern, an Erziehern, an Notunterkünften. Vor allem fehlt es aber an einem: Am Engagement der Politik, das zu ändern.
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