So oder so, die Erde wird rot?

Wolf Biermann zum 65. Geburtstag

  • Karl-Heinz Jakobs
  • Lesedauer: 12 Min.
Was? Biermann wird 65? Wer verbreitet denn diesen Unsinn? Nächstens kommt einer und posaunt: Jetz isser fümunsiepzich. Doch nicht zu widerlegenden Gerüchten zufolge soll es tatsächlich so sein. 65. Das ist doch kaum zu glauben. Und ich, der dachte, Biermann bleibe ewig jugendlicher Held, ausgerechnet ich soll einen Geburtstagsartikel schreiben. Dazu noch im »Neuen Deutschland«, seinem meistverachteten Blatt, neben den Springergazetten »Bild« und »Die Welt« natürlich. Hoffentlich liest er das wenigstens nicht, was ich hier niederlege, denn dann wäre ich bei ihm vollends unten durch. Also gut. Ich gebe mich geschlagen. Herzlichen Glückwunsch, dem alten Knochen. Und so, als zelebrierte ich mir mein eigenes kleines Biermann-Festival, hole ich alle die alten Platten aus dem Keller, die er mir vor Jahr und Tag vermacht hat, und lege sie auf. Und dann habe ich noch ein paar Bücher von ihm: »Die Drahtharfe«, »Nachlaß 1« und »Preußischer Ikarus«... mehr nicht. Genügt ja auch. Einige seiner Gedichte und Balladen gehören zum schönsten Lyrik- und Liedgut der Deutschen. Sollte ich nur drei auswählen dürfen, dann wären sie es: »Das Hölderlin-Lied«, »Die Ballade von der alten Stadt Lassan« und »Fritz Cremer, Bronze: Der Aufsteigende«. Die Stufen seines bisherigen Erdendaseins lesen sich zunächst überaus erbaulich: Am 15. November 1936 wird er in Hamburg in einer kommunistischen Arbeiterfamilie geboren, Vater Maschinenschlosser auf der Deutschen Werft, Mutter Maschinenstrickerin. Seiner Oma Meume, Uraltkommunistin, widmet er später mehrere Gedichte, eins, in dem er ihr ein Gebet in den Mund legt mit dem Refrain: »O Gott, lass Du den Kommunismus siegen.« Sollte ich das nicht auch zu seinen gelungensten Versen zählen? Sein Vater, illegal im kommunistischen Widerstand gegen Hitler aktiv, wird 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges tritt er, getreu seiner Familie, den »Jungen Pionieren« bei, der Kinderorganisation der Kommunistischen Partei, nimmt 1950, da ist er 14, am Weltjugendtreffen in Ostberlin teil und siedelt drei Jahre später in die DDR über, wo er in Ladebusch, Mecklenburg, sein Abitur macht, weiß der Henker, warum ausgerechnet dort. Ihn selbst kann ich nicht danach fragen, weil seine Geheimnummer so geheim ist, dass selbst das Haus, in dem er wohnt, in der Telefonbuch-CD nicht erwähnt wird. An der Ostberliner Humboldt-Universität studiert er zwei Jahre Politische Ökonomie, wird Regieassistent am Berliner Ensemble, dem Theater Bertolt Brechts am Schiffbauerdamm gleich neben der Weidendammer Brücke mit dem in Eisen gegossenen Preußischen Adler, dem er später seine große »Ballade vom Preußischen Ikarus« widmet, aber »Den Meister«, Brecht nämlich, hat er, wie er später beklagt, selbst nie kennen gelernt. Hinterher nimmt er sein abgebrochenes Studium wieder auf, erweitert es auf Philosophie und Mathematik und beginnt sein zweites Leben, diesmal als Liedermacher, oder, wie er von ihm-nicht-wohlwollenden-Gazetten genannt wird, als »Roter Barde«. Da ist er 26. Während dieses anscheinend unspektakulären Lebenslaufes kündigt sich 1961 die erste Konfrontation mit der Staatsmacht an. Es ist das Jahr, da der »Antifaschistische Schutzwall« errichtet wird, als Biermann in einem stillgelegten Berliner Hinterhofkino mit Freunden, mit Geld von Gönnern und mit zusammengebetteltem Inventar das Berliner Arbeiter- und Studententheater, b.a.t., gründet und »Berliner Brautgang« inszeniert, sein Stück zum Thema Mauerbau. Es kommt aber nicht zur Aufführung. 1963 wird das Stück verboten, das Theater geschlossen. Der Staat duldet kein Privattheater, der Staat duldet keine unzensierte literarische Äußerung, wie er Jahre später auch keinen Verlag duldet, der auf privater Initiative entsteht. In derselben Zeit werden seine ersten Gedichte in einer Anthologie gedruckt, eine andere Anthologie erscheint, nachdem seine Gedichte entfernt wurden. Er tritt auf einem Lyrikabend der Deutschen Akademie der Künste auf, eine Veranstaltung, die unmittelbar danach in Grund und Boden geschmettert wird. Dabei erfährt die breitere Öffentlichkeit zum ersten Mal seinen Namen in Zeitungen. 1962 will er noch schnell in die SED eintreten, doch angesichts seiner offensichtlichen Unfähigkeit, den Aufbau des Sozialismus in der DDR zu begreifen, wird er nach zweijähriger Kandidatenzeit abgelehnt. Das alles läuft mit solch atemberaubender Geschwindigkeit ab, dass selbst aufmerksame Beobachter der Chronik laufender Ereignisse kaum noch folgen können. Im Ostberliner Kabarett »Die Distel« darf er kurze Zeit auftreten und seine Lieder singen. Ihm wird eine Gastspielreise durch die deutsche Bundesrepublik erlaubt. Aber nachdem in Westberlin seine erste Gedichtsammlung »Die Drahtharfe« erscheint, bekommt er allgemeines Auftritts- und Publikationsverbot. Nun singt er seine Lieder und Balladen zu Hause vor kleinem Publikum, nimmt sie auf Band, lanciert sie nach Westberlin, wo dann auch bald seine erste Platte »Chausseestraße 131« erscheint. Ein Pfarrer in Prenzlau wagt es, ihn im Rahmen einer kirchlichen Veranstaltung einzuladen. Doch dann: Am 13. November 1976, zwei Tage vor seinem 40. Geburtstag, lädt ihn die IG Metall nach Köln ein. In der DDR hören und sehen Millionen seinen Auftritt, auch alle, die ihn nicht mögen. Weshalb auch die? Na, um ihn hinterher endgütig fertig zu machen, setzen sie sich mit Papier und Bleistift vor die Glotze (Biermann-Jargon) und notieren, was er so von sich gibt, zum Beispiel das in der 20. Minute. Einer aus dem Publikum ruft ihm zu: »Sing das Oma Meume-Lied.« Biermann darauf lachend: »Ich bin zu jeder Schandtat bereit.« Später im Schriftstellerverband der DDR wird das Wort so ausgelegt, als hätte er sich zu jeder Schandtat bereitgefunden, die DDR zu diffamieren. Dabei trauert und höhnt ein aufgeklärter Kommunist öffentlich um einen besseren Zustand der Welt, singt und rezitiert seine Wahrheiten, die Dunkelmännern in Ost und West unangenehm im Ohr klingen. Es ist der zweite Super-GAU der DDR-Kulturpolitik. Der erste fand 1965/66 statt, als nach dem 11. Plenum der SED fast eine ganze Jahresproduktion des staatlichen Filmproduktionsbetriebes DEFA in den Giftschränken des Zensurministers verschwand und so gut wie alle von Verlagen angebotenen Bücher eingestampft wurden. Die Regierung der DDR beschließt in ihrer Einfalt und Hilflosigkeit, den Dichter, Sänger und Alleinunterhalter nicht wieder in die DDR zurückkehren zu lassen. Tausende Kulturschaffende in aller Welt protestieren dagegen. Eine Legende ist erschaffen. Auch in der DDR protestieren Kulturschaffende gegen die Ausbürgerung ihres Kollegen in Form einer Petition, sehr, sehr zahm, wie mir damals schon auffiel, aber wir hatten keine andere. Hunderte schließen sich ihr an. Alle trifft der Rachestrahl der SED. Wer gegen die Ausbürgerung des Liedermachers seine Stimme erhebt, wird fertiggemacht, aus dem Land geekelt. Seitdem vergeht kein Monat, in dem Biermann nicht seine Stimme erhebt zu Vorgängen in Deutschland und der Welt. Was ihm aber auch alles so einfällt! Kaum ist er im Westen, kalauert er: Vom Regen in die Jauche sei er gekommen durch die Ausbürgerung. Dafür wird ihm von den hiesigen Wächtern der political correctness mit dem Ochsenziemer übergebraten. Vergisst aber auch seine alten Freunde nicht. Karl-Eduard von Schnitzler, den Chefkommentator der DDR, nennt er Sudel-Ede. Politbüromitglied Kurt Hager wird Tapeten-Kutte betitelt, weil der nach Glasnost und Perestroika in der Sowjetunion spöttisch gesagt hatte (aus dem Gedächtnis zitiert): Wieso sollen auch wir Tapeten kaufen, wenn der Nachbar seine Wohnung tapeziert. »Sindermann, blinder Mann«, bereimt Biermann den ehemaligen hohen Partei- und Staatsfunktionär, dabei war der Mann gar nicht so blind, der für 200 000 Mark Ost im Wandlitzer Spezialladen billige Westwaren einkaufte und sie seiner Sippschaft weiterverkaufte. Mein Gott, was hat uns alles regiert! Das allerdings weiß Biermann zur Zeit seines eigentlich ziemlich miserablen Reimes noch nicht. - Mit allen Oberen in der DDR hat er lauthals abgerechnet, merkwürdigerweise wenig oder gar nicht mit Margot und Erich. Und weshalb nicht? Weil er, wie er am 24. August 1990 in der Zeitschrift »Die Zeit« wie nebenbei eingestanden hatte, mit der Familie Honecker befreundet gewesen sei: »Ja, wir waren Familie, bis aufs Blut zerstritten.« Und was ihm alles zustößt: Als er zum ersten Mal nach Italien fliegt und sich am Bullauge die Nase platt drückt, weil er es nicht fassen kann: Menschenskind, das da unten sind doch die Alpen, tritt der italienische Pilot an ihn heran, begrüßt ihn in Englisch überaus freundlich als einen auch in Italien weithin bekannten Dichter und gesteht schließlich, dass auch er Kommunist sei. »Sieh an«, denkt da Biermann, »ich komme in ein Land, in dem Kommunisten eine Boeing fliegen dürfen, und ich komme aus einem Land«, aus der deutschen Bundesrepublik nämlich, »in dem ein Kommunist nicht mal eine Lok führen darf.« Ein paar Tage bevor sein Freund Heiner Müller am 16. Januar 1996 beerdigt werden soll, und Biermann sein Erscheinen zugesagt hat, bekommt er einen Anruf: »Ich habe meine Waffe noch. Ich schieß Dich am Grab ab, du Schwein.« Und zwar ist es wahrscheinlich derselbe Mann, ein Oberstleutnant der Mielke-Truppe, der nach der Wende am Tag von Biermanns erstem Auftritt in der DDR am 1. Dezember 1989 in Leipzig seinen Kontaktmann im Ministerium für Staatssicherheit, das es zu der Zeit offenbar noch gab, anrief und ihm sagte: »Ich höre den Berliner Rundfunk. Da jodelt dieser Verbrecher Biermann. Ich möchte, dass Sie eine Eintragung machen: Oberstleutnant K. besitzt seine Waffe noch und ist zu jeder Zeit bereit, den Biermann niederzumachen. Auch ohne Hilfe. Das ist ein abscheuliches Aas, ein Verbrecher. Und das passiert hier in unserem Rundfunk. Das ist beschämend.« Es ist ein mühseliger Job, einen Artikel über Biermann zu schreiben, der einen Querschnitt durch sein Leben geben soll. Was muss man sich doch da alles ins Gedächtnis zurückrufen. Man hatte gehofft, vieles sei inzwischen verjährt und vergessen. Nein. Immer wieder wird des Liedersängers Urteil über »Arschloch Anderson« zitiert und sogar verballhornt. Der Ostberliner Lyriker Sascha Anderson habe 15 Jahre lang seine Lyriker-Kollegen bespitzelt, heißt es, und Kolumnenschreiber greifen das Wort gern auf und titeln verschmitzt: »Wolf Buhmann gegen Sascha Arschloch« oder »Neue Arschlöcher braucht das Land«. Ununterbrochen ist Biermann in Querelen verwickelt: Die Schauspielerin Käthe Reichel, mit der ihn eine vierzigjährige Freundschaft verbindet, schreibt zwei offene Briefe an ihn. Im einen klagt sie darüber, dass ihr so viel jüngerer Freund angesichts der »Hölle von Bagdad« bei seiner Meinung bleibe, der Krieg am Golf sei richtig und nützlich für die Juden, und sie ruft ihm den Satz von Vaclav Havel ins Gedächtnis: Der Hass sei dem Hassenden wichtiger als das Objekt des Hasses. Im anderen offenen Brief fordert sie das Hemd von Brecht zurück, das sie Biermann zu Zeiten seiner Ausbürgerung geschenkt hatte. Sie wolle es flicken und Gregor Gysi übergeben, dem neuerlich, diesmal von Biermann höchstpersönlich, Ausgebürgerten. Für was für Verbrechen bestraft sie ihn? Na ja, er hat dem Gysi seine, weithin umstrittene, Stasivergangenheit um die Ohren gehauen. Aggressiv fordert sie ihn auf, nun auch sie, Brecht und Robert Havemann als stalinistische Verbrecher abzukanzeln. Allen, die sich, in seinem Licht gesehen, unehrenhaft verhalten, haut er in langen Zeitungs- und Magazinartikeln eins auf die Rübe. Ihm passt nicht Stefan Heyms Alterspräsidentschaft im Bundestag und Marcel Reich-Ranickis polnische IM-Vergangenheit. »Biermann und kein Ende«, seufzt schließlich auch ein ihm Wohlgesonnener öffentlich in seinem Blatt, und dem Wiener Bildhauer Alfred Hrdlicka platzt der Kragen: »Ich wünsche Dir die Nürnberger Rassengesetze an den Hals, du angepasster Trottel.« Also wirklich, fein geht es in diesem Umkreis nicht zu. Es macht wenig Sinn, alle Kunst-Preise aufzuzählen, die der Liedermacher erhalten hat. Er hat sie fast alle. Und in den Dankesreden nimmt er sich nebenbei der Reihe nach alle Übeltäter der ehemaligen DDR vor. In der Rede zum Eduard-Mörike-Preis beispielsweise die Geheimdienst-Spitzel, angefangen von Christopher Marlowe im elisabethanischen England bis in die Gegenwart. Und als er den höchsten Preis erhält, den die Deutschen ihren Dichtern zu verleihen haben, den mit 150000 Mark dotierten Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung, erinnert er nebenbei daran, dass es in der DDR schon einmal einen Nationalpreis gab, den sogar einige seiner Freunde erhalten hatten, obwohl sie zu »Vertretern einer moderaten Insubordination« gehörten. Er erinnert auch, was ich schon vergessen hatte, dass die Nationalhymne in der DDR nicht mehr gesungen, sondern nur noch von Kapellen gespielt werden durfte, weil sie die von Becher gedichtete Zeile enthielt: Deutschland, einig Vaterland. DDR, das einzige Land in der Welt, grummelt er in einer seiner Zeitungen, das seine eigene Nationalhymne auf den Index gesetzt hat. Das letzte, das ich von Biermann lese, ist seine grüblerische Betrachtung über das Verhängnis, das am 11. September dieses Jahres über die Welt hereingebrochen ist. Derselbe, der vor zehn Jahren den Golfkrieg in maßlosen Wortkaskaden verteidigte: »Kriegshetze - Friedenshetze - Damit wir uns richtig missverstehen: Ich bin für diesen Krieg am Golf«, dem Menschen fallen plötzlich Sätze ein wie: »Die USA sind in solchen Konflikten grobianische Anfänger, das haben sie in Lateinamerika und in Vietnam schmerzhaft erfahren.« Oder: »Kriegserklärung? Ich verstehe: Ein Krieg ist also erklärt worden. Erklärt aber ist damit noch gar nichts - nicht einmal die kindliche Frage: Wer bitte hat ihn und: wem erklärt? Die Araber der freien Welt? Welche Araber? Gehört China zur freien Welt? Ist Putin mit seinem Krieg in Tschetschenien ein Völkermörder oder ein Verteidiger der Zivilisation gegen den Terrorismus?« Die Fragen, die er sich stellt, gehen noch weiter, ich will nur noch eine seiner vernünftigen Fragen wiedergeben, damit man diese Denkstruktur begreift: »Ist ausgerechnet der milliardenschwere Moslemfanatiker Bin Laden aus Saudi Arabien des Christengottes strafende Hand, mit der ER seine abgefallenen Geschöpfe wegen ihres Raubbaus an der Schöpfung züchtigte und nun die mächtigsten Geldmanager der Spaßgesellschaft in den Abgrund riss? Ich starre in die Augen der Überlebenden. Diese knapp Davongekommenen haben alle auf einen Schlag das Fürchten gelernt. Ein staunendes Grauen flackert in ihren verwüsteten Gesichtern.« So etwas hat man von ihm schon lange nicht mehr gelesen. Und wo hat man das lesen können? In der Tageszeitung »Die Welt« vom 15. September 2001. Nanu? Hat er nicht immer die Springergazetten verflucht? Das schon, sagt er, aber die Welt hat sich verändert und ich auch. Was meint er nun wieder damit? Meint er: die Welt oder Die Welt? Beides wahrscheinlich, und deshalb ist er in dem Springerblatt seit einem Jahr Chef-Kulturkorrespondent. Es gäbe noch viel zu erzählen von Biermann. Seine neuesten Bücher und Platten habe ich noch gar nicht erwähnt. Auch nicht seine Tourneen. Er ist unermüdlich dichtend, singend, rezitierend unterwegs. Es gibt Meckerer, die sagen, dass seine Gedichte und Platten nicht in die Spaßgesellschaft passen und in den Regalen verstauben. Die aus der Generation meiner Enkelkinder fragen: Biermann? Aus welchem Big Brother? Die Generation meiner Kinder sagt: Biermann? Hör mir bloß auf mit dem. Aber die Leute meiner Generation wissen, im Guten wie im Bösen, was anzufangen mit »So oder so, die Erde wird rot«. Und sollte ich nicht vielleicht auch »Soldat Soldat« und »Die Legende vom Soldaten im dritten Weltkrieg« in meinen kleinen Kanon aufnehmen? Nur noch eines will ich hier loswerden. Da hat der Moderator Wickert es gewagt, die indische Schriftstellerin Arundhati Roy mit ihrem Satz zu dem Weltereignis vom 11. September zu zitieren: Osama bin Laden sei der dunkle Doppelgänger von USA-Präsident Bush, und der Moderator hat hinzugefügt: Bush sei kein Mörder und Terrorist, aber die Denkstrukturen seien die gleichen. Das Zeter und Mordio darüber in den Medien ist heute noch nicht zu Ende. Wie immer in solchen Fällen wird auch Biermann gebeten, zu sagen, was er davon halte. Und er, kurz und bündig: Roy darf das, Wickert darf das nicht. Punkt. Aus. Basta. Ich bin fertig.
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