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Kartell schadete auch Kommunen

Verkehrsbetriebe fordern Schadenersatz wegen Preisabsprachen bei Schienen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin/Essen (dpa/nd). Ein Schienenkartell um den Stahlkonzern ThyssenKrupp soll nach Informationen der »Süddeutschen Zeitung« (SZ) in über hundert Fällen auch kommunale Verkehrsbetriebe geschädigt haben. In vielen Städten seien Nahverkehrsgesellschaften in den vergangenen drei Jahrzehnten zu überhöhten Preisen mit Schienen und Weichen beliefert worden, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Unterlagen des Bundeskartellamtes.

Dort seien Berlin, München, Bremen, Essen, Düsseldorf, Rostock, Schwerin, Magdeburg, Halle, Leipzig, Erfurt, Jena und Gotha genannt, so die Zeitung. Ein ThyssenKrupp-Sprecher sagte, dass dem Unternehmen bislang keine bezifferten Forderungen von Nahverkehrsunternehmen vorlägen. Sprecher des Kartellamts und der Bochumer Staatsanwaltschaft wollten sich mit Verweis auf noch nicht abgeschlossene Ermittlungen zu Einzelheiten nicht äußern.

Die Deutsche Bahn hatte Ende 2012 Klage gegen ThyssenKrupp und andere Schienenhersteller wegen illegaler Preisabsprachen eingereicht. Darin fordert das bundeseigene Unternehmen Schadensersatz in Millionenhöhe.

Auch die kommunalen Verkehrsbetriebe verlangten, ihren Schaden erstattet zu bekommen, schreibt die »SZ«. Sie stimmten sich deshalb über den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ab. Ein VDV-Sprecher bestätigte einen laufenden »Informationsaustausch«.

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