Petition: Rechtsschutz für Arme erhalten

Unterstützer wollen umstrittene Einschränkung der Prozesskostenhilfe stoppen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Per Petition beim Bundestag verlangen zwei Wochen nach Start der Mitzeichnungsfrist rund 1100 Menschen, die geplante Einschränkung der Prozesskostenhilfe für Arme stoppen. Ein entsprechender Gesetzentwurf liegt bereits dem Parlament und der Länderkammer vor, Sozialexperten, Opposition und die Gewerkschaft ver.di haben das Vorhaben zum Teil scharf kritisiert.

Demnach soll es für Menschen mit geringem Einkommen künftig keinen ungehinderten Zugang zu einem Rechtsanwalt mehr geben, wie es bei ver.di heißt. Ein Gerichtsschreiber soll das Begehren vorab bewilligen oder ablehnen. Außerdem würde die Einkommensschwelle für den Zugang zu Rechtshilfen um rund 100 Euro abgesenkt, auch die Frist zur Rückzahlung soll verlängert werden. „Vor allem die Erwerbstätigen mit Niedriglöhnen und solche, die ihren Lohn durch Arbeitslosengeld II aufstocken müssen" würden hohe Risiken treffen, warnt die Gewerkschaft, die zuvor bereits eine eigene Unterschriftensammlung gestartet hatte.

Die Petition, die Ende 2012 von Peter Scharl angestoßen wurde, verlangt nun, die geplante Novelle zu stoppen und die Prozesskostenhilfe nicht einzuschränken. Bisher nimmt sich die Unterstützung allerdings bescheiden aus: Am Freitagabend hatten erst 1155 Menschen die Petition unterstützt. Erst wenn binnen vier Wochen 50.000 oder mehr Personen unterschreiben, gibt es eine realistische Chance, dass über die Initiative im Petitionsausschuss öffentlich beraten wird.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -