Maßnahme gegen das Bienensterben

EU-Kommission will Pestizide verbieten

  • Lesedauer: 2 Min.
Die EU-Kommission nimmt für zwei Jahre Pestizide vom Markt, die für das Sterben von Bienenvölkern verantwortlich sein sollen. Aktivisten fordern Schadenersatzzahlungen.

Brüssel (nd-Otto/AFP). Als Reaktion auf einen neuen Bericht über die Gefahren bestimmter Pestizide für Bienen hat die EU-Kommission vorgeschlagen, den Einsatz dieser Chemikalien für zwei Jahre weitgehend einzuschränken. EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg will den Einsatz von drei sogenannten Neonicotinoiden für den Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps sowie Baumwolle vorerst verbieten, wie sein Sprecher am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Betroffen sind die Insektizide Clothianidin und Imidacloprid des Bayer-Konzerns sowie Thiamethoxam von der Firma Syngenta. Vorbehandelte Samen dieser Pflanzen sollen nicht mehr verkauft und ausgesät werden dürfen.

Die Initiative »Coordination gegen Bayer-Gefahren« begrüßt diesen Schritt der EU-Kommission, weist aber darauf hin, dass die Hersteller für die entstandenen Schäden haften sollten, weil die Risiken für die Umwelt durch Neo- nicotinoide schon lange bekannt seien: »Bayer und Syngenta haben mit den Präparaten Milliarden verdient«, sagte Philipp Mimkes aus dem Vorstand der Initiative in einer Mitteilung. »Es darf nicht sein, dass die Firmen jetzt die Gewinne einsacken, die Allgemeinheit hingegen für die entstandenen Schäden aufkommen muss.«

Keine Einschränkungen aus Brüssel gibt es beim Gebrauch der Chemikalien für Wintergetreide und Pflanzen, die keine Bienen anziehen. Auch auf die Aussaat von Mais in diesem Sommer sollen die verschärften Bestimmungen noch keine Anwendung finden. Nach zwei Jahren will die EU-Kommission die Maßnahmen überprüfen. Auch die Zulassung der drei umstrittenen Pestizide will Borg im Lichte aller relevanten wissenschaftlichen Erkenntnisse prüfen lassen. In der vergangenen Woche hatte sich der Kommissar gegen ein komplettes Verbot der Stoffe ausgesprochen.

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