Quotenkiller PET

Fabian Lambeck über Einwegflaschen

  • Lesedauer: 1 Min.

Viele Konsumenten setzen Pfand und Mehrweg gleich. Doch spätestens wenn der Annahmeautomat im Supermarkt die dort eingegeben Plasteflaschen deutlich hörbar zerdrückt, sollte jedem Konsumenten klar sein, dass diese Flasche wohl nicht noch einmal befüllt wird. Zumal nur die Hälfte des so gewonnen Materials wieder zu Flaschen verarbeitet wird. Der Rest tritt die Seereise nach Fernost an. Dort werden die PET-Flaschen zu Textilfasern. Mittlerweile kann man wohl halb China mit deutschen Flaschenfasern einkleiden. Die Mehrwegquote ist in den vergangenen Jahren von 70 auf unter 50 Prozent gesunken.

Bundesumweltminister Peter Altmaier will diesen Trend nun stoppen. Nicht mit Verboten, sondern mit Hinweisschildern in Supermärkten. So sollen die Konsumenten informiert werden, ob sie Wegwerf- oder Mehrwegflaschen kaufen. Dieser Vorstoß wird die Quote kaum wieder heben. Bei vielen Discountern gibt es nur noch Wasser aus Einwegflaschen. Zudem haben die PET-Flaschen einen Vorteil: Sie sind erheblich leichter als Glasflaschen. Viele Konsumenten schätzen diesen Gewichtsvorteil. Sicher auch, weil sie nicht um die gesundheitlichen Risiken der Plasteflaschen wissen. Vielleicht sollte man diesen Aspekt stärker hervorheben. Etwa mit Warnhinweisen zu den östrogenähnlichen Auswirkungen von PET. Doch dagegen wäre die Branche wohl Sturm gelaufen.

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