Rückwärtsfahrt auf Parkplatz: Beim Crash beide mitschuldig

  • Lesedauer: 1 Min.
Kommt es zu einem Unfall zwischen zwei Pkw, die beim beidseitigen Rückwärtsrangieren auf einem Parkplatz kollidieren, haben beide eine Mitschuld und müssen den Schaden je zur Hälfte tragen, entschied das Oberlandesgericht (OLG) Hamm am 11. September 2012 (Az. I-9 U 32/12). Auch wenn eines der Autos kurz vor dem Unfall zum Stehen gekommen ist, bleibt es bei der Schadenteilung.

Ein Autofahrer war auf einem Parkplatz rückwärts aus einer Parklücke gefahren. Gleichzeitig rangierte eine Pkw-Fahrerin auf der Parkgasse vor den Parklücken rückwärts. Sie fuhr dabei auf das aus der Parklücke kommende Auto auf. Der Schaden an diesem Auto: 11 000 Euro. Die Eigentümerin des schwer beschädigten Pkw sah die Schuld nun allein bei der Frau, die auf der Fahrbahn rückwärts gefahren war. Diese hätte den aus der Lücke kommenden Mercedes rechtzeitig bemerken müssen. Außerdem habe dessen Fahrer vor dem Zusammenprall bereits angehalten.

Nach Auffassung des OLG sei für keinen der beiden Autofahrer der Unfall ein unabwendbares Ereignis gewesen. Die Beklagte sei nicht zu schnell gefahren. Wer auf einer Parkplatz-Fahrbahn rückwärts fahre, müsse zwar besonders sorgfältig auf andere achten. Diese Pflicht habe aber genauso derjenige, der rückwärts aus einer Parklücke herausfahre. Dass der Fahrer dieses Pkw vor dem Zusammenstoß angehalten habe, ändere nichts. Da beide Autos kurz vor dem Unfall rückwärts gefahren seien, sei der Schaden je zur Hälfte von beiden zu ersetzen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal