Miezes Grab vor der Haustür

Tierfriedhof im eigenen Garten

  • Lesedauer: 2 Min.
Mieze ist tot. Für ihre Besitzer oft unerträglich, sie in eine Tierkörperbeseitigungsanstalt zu bringen. Warum nicht im eigenen Garten beerdigen?

Wie ein Gartenbewohner sein grünes Heim gestaltet, ist ihm überlassen, sagt Anne Kronzucker, Juristin der D.A.S. Rechtsschutzversicherung. Rechtliche Grundlage ist Paragraf 903 des BGB. Demnach können Garteneigentümer in ihrem Garten tun und lassen, was sie wollen. Sogar Müll muss ertragen werden, wenn es zu keiner Geruchsbelästigung oder gesundheitlichen Gefährdung kommt. Andersfalls kann man einschreiten (§ 906 BGB). Die zuständige Abfallbehörde kann den Nachbarn zur Räumung verpflichten.

Verstorbene Tiere müssen in eine Tierkörperbeseitigungsanstalt gebracht werden, sagt die Rechtsexpertin. Ausnahmsweise dürfen Tierliebhaber ihre Lieblinge auch im eigenen Garten beerdigen - unter Beachtung strenger Vorschriften, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausfallen können. Darüber informieren der Tierarzt oder die Gemeinde.

Eine weitere Begrenzung gilt hinsichtlich der Tierrasse: Einzelne Hunde, Katzen, Kaninchen oder Kleintiere wie Wellensittiche oder Zierfinken dürfen ihre letzte Ruhestätte im Garten finden. Für größere Tiere und Nutztiere gelten andere Vorschriften. Bei Verstößen drohen empfindliche Geldbußen! Wer Tierkörper im Hausmüll entsorgt, muss ebenfalls mit hohen Strafen rechnen, denn dies ist ausdrücklich verboten.

Bewohner von Mietwohnungen mit Garten sollten vor einer Begräbnisfeier unbedingt die Eigentümer bzw. den Vermieter um Erlaubnis bitten, ansonsten gibt es hier ebenfalls Ärger.

Eine Alternative zur Beisetzung im Garten ist ein Tierfriedhof oder die Einäscherung in speziellen Krematorien, die auf Wunsch des Tierbesitzers - und gegen Bezahlung - die Urne mit Miezes Asche aushändigen.

Wissenswert

● Hunde, Katzen oder andere Kleintiere dürfen nach strenge Vorschriften im Garten beerdigt werden.

● Tote Haustiere müssen mindestens 50 Zentimeter tief vergraben werden.

● In Wasserschutzgebieten ist in Gärten das Begraben toter Haustiere verboten!

● Bewohner von Mietwohnungen sollten ihren Vermieter um Erlaubnis fragen, bevor sie ihr Haustier im Garten beerdigen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal