Kipchoge mit Streckenrekord bei Premiere

Gedenken an Boston bei Marathonläufen in Hamburg und London

  • Ulrike John und Franko Koitzsch, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Kenianer Eliud Kipchoge in Hamburg und der Äthiopier Tsegaye Kebede in London haben die Städtemarathons vom Wochenende gewonnen. Viel wichtiger war den Läufern und Organisatoren: Nach den traumatischen Ereignissen von Boston blieb alles friedlich.

Sechs Tage nach dem Bombenattentat von Boston sind die internationalen Marathonläufe in London und Hamburg friedlich verlaufen. In der Hansestadt sorgte am Sonntag lediglich ein Pappkarton kurzzeitig für Aufregung. Der Kenianer Eliud Kipchoge gewann das Rennen mit dem Streckenrekord von 2:05:30 Stunden und besiegte damit im Fernduell den Äthiopier Tsegaye Kebede, der sich in der britischen Olympia-Metropole in 2:06:04 durchsetzte.

Beim Boston-Marathon waren am vergangenen Montag drei Menschen ums Leben gekommen und 180 verletzt worden. 18 000 Teilnehmer in Hamburg und 35 000 in London gedachten vor dem Start mit einer Schweigeminute der Opfer und trugen gelb-grüne Armbänder mit der Aufschrift »Run for Boston« beziehungsweise schwarze Armbinden.

Vor etwa 750 000 Zuschauern an der Strecke gelang Kipchoge ein tolles Marathon-Debüt. »Ich wollte unbedingt unter 2:06 Stunden bleiben. Das habe ich geschafft«, sagte der Olympiazweite über 5000 Meter. Zweiter wurde der Äthiopier Limenih Getachew (2:07:35) vor Lawrence Kimaiyo (Kenia/2:10:27). Bei den Frauen gewann die Litauerin Diana Lobacevske in 2:29:17. Lisa Hahner aus Kassel verpasste als Vierte in 2:31:49 Stunden die Norm von 2:30:29 Stunden für die Leichtathletik-WM im August in Moskau. In Hamburg waren rund 400 Beamte im Einsatz, in London hatte Scotland Yard die Zahl der Polizisten um 40 Prozent erhöht, nannte aber keine genauen Zahlen.

In London gab es das beste Starterfeld der Marathongeschichte - und doch keinen Weltrekord. Umsonst hatten die Veranstalter beim Laufspektakel in London eine Sonderprämie in Höhe von 125 000 Dollar ausgesetzt: Kebede blieb bei seinem zweiten Sieg nach 2010 in 2:06:04 Stunden ebenso wie die übrige Weltklasse-Konkurrenz deutlich hinter der Bestmarke des Kenianers Patrick Makau (2:03:38 Stunden) von Berlin 2011 zurück. Bei den Frauen sorgte die Kenianerin Priscah Jeptoo in 2:20:15 Stunden für eine Weltjahresbestzeit.

Die Asse um Makau legten ein Höllentempo vor und absolvierten die erste Hälfte in 61:34 Minuten. Streckenrekordler Emmanuel Mutai aus Kenia sah lange wie der sichere Sieger aus, musste sich aber am Ende in 2:06:32 Stunden mit Platz zwei vor Ayele Abshero aus Äthiopien (2:06:57) zufriedengeben. Makau wurde nur Elfter.

Im Westjordanland fand am Sonntag der Bethlehem-Marathon statt. Für das Rennen hatten sich mehr als 400 Starter angemeldet.

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