Geld von Mövenpick? CDU-nahe Stiftung vermutet AfD-Finanzier

Interne Analyse sieht Verbindung zwischen rechtskonservativer Partei und Konzern

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Die rechtskonservative »Alternative für Deutschland« könnte möglicherweise vom Besitzer des Mövenpick-Konzerns, dem Milliardär August von Finck, mitfinanziert werden. Das geht aus einer internen Analyse der CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung hervor, wie die »Welt« berichtet. »Es ist durchaus im Bereich des Wahrscheinlichen, dass Finck den Wahlkampf der AfD nicht an finanziellen Hindernissen scheitern lassen wird«, zitiert das Blatt aus dem Papier. Die Partei werde »für ihren von Marketingagenturen eingekauften und professionellen Wahlkampf viel Geld brauchen«.

»Die Rechercheure der Adenauer-Stiftung wollen auch eine bereits existierende Verbindung der AfD zum Mövenpick-Konzern gefunden haben«, schreibt die Zeitung und nennt »Beatrix von Storch, die als Vorsitzende der sogenannten Zivilen Koalition, einer Organisation, die viele Anti-Euro-Kampagnen initiiert hat, und als Unterstützerin auf der Webseite der AfD geführt wird.«

Von Finck lebt in der Schweiz und soll in der Vergangenheit die CSU und die FDP unterstützt haben. Bekannt wurde der Name seines Konzerns im Zusammenhang mit der Senkung der Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen zu Beginn der Legislaturperiode der schwarz-gelben Bundesregierung, die den Freidemokraten den Titel »Mövenpick«-Partei einbrachte.

Wie die »Welt« weiter berichtet, sei das Papier der Adenauer-Stiftung an ausgewählte CDU-Funktionäre verteilt worden. Die Union sieht sich durch das mediale Hoch der rechtskonservativen AfD in ihrem politischen Erfolg bedroht. Am Montag war die neue Partei erstmals in einer Umfrage auf fünf Prozent gekommen.

Die Adenauer-Stiftung hebt in ihrer Analyse auch auf die »fast schon euphorische Berichterstattung vor allem in Welt, FAZ und Handelsblatt« ab, die »für eine gewisse Aufmerksamkeit« gesorgt hätten. »Bisher konnte die AfD geschickt von der medialen Überschätzung und von der übertriebenen Wahrnehmung als vermeintlich großer Gefahr für das bürgerliche Lager profitieren«, heißt es weiter.

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