Schwarzgeld in der Schweiz

Fragen und Antworten zum Steuerabkommen

  • Lesedauer: 2 Min.

Warum war das Steuerabkommen mit der Schweiz so entscheidend?
Wenn das Abkommen wie von der Regierung geplant Anfang Januar in Kraft getreten wäre, hätten sich Steuerbetrüger nicht vor dem Finanzamt offenbaren müssen. Das auf Schweizer Bankkonten gebunkerte Alt-Schwarzgeld sollte rückwirkend für zehn Jahre einmalig besteuert werden - pauschal zu Sätzen zwischen 21 und 41 Prozent auf das unversteuerte Kapital. Der Staat erhoffte sich daraus zehn Milliarden Euro.

War die Blockade des Abkommens durch Rot-Grün richtig?
Für SPD und Grüne ist der Fall Hoeneß der Beleg, dass sie mit ihrem Widerstand gegen das Steuerabkommen richtig lagen. Steuerbetrüger hätten anonym Schwarzgeld reingewaschen. Mit einer moderaten Abschlagszahlung hätten sich Betrüger von aller Schuld befreien können; oft »günstiger« als per Selbstanzeige. Union und FDP sehen das anders: Nach dem Scheitern des Abkommens im Bundesrat verjähren immer mehr Betrugsfälle.

Um wie viel Schwarzgeld in der Schweiz geht es überhaupt?
Das Gesamtanlagevolumen deutscher Anleger wurde in der Vergangenheit auf bis zu 300 Milliarden Euro geschätzt. Davon könnte die Hälfte auf Privatanleger entfallen sein; nicht alle von ihnen hinterziehen Steuern. Ein Teil der Anlagesumme wurde bereits in vermeintlich sichere Steueroasen wie Singapur geschleust. dpa/nd

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