Briefe und Pakete bleiben liegen

Verdi weitet Post-Streik auf ganz Deutschland aus

  • Lesedauer: 2 Min.

Bonn/Berlin (dpa/nd). Im Tarifstreit mit der Deutschen Post weitet Verdi den Arbeitskampf aus: Nach Arbeitsniederlegungen in fünf Bundesländern am Dienstag sollen nach Angaben eines Sprechers Zusteller in den übrigen elf Ländern in den Ausstand treten. Millionen Briefe und Pakete werden deshalb liegen bleiben.

Mit Beginn der Frühschicht seien in elf Bundesländern Zusteller in ausgewählten Bezirken aufgerufen worden, die Arbeit niederzulegen, sagte ein Verdi-Sprecher in Berlin. Deren Zahl werde «deutlich über der Zahl von Dienstag» liegen, als Briefträger in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Arbeit niederlegten. Ein Schwerpunkt sei Nordrhein-Westfalen, wo im Ruhrgebiet, in Westfalen sowie dem Münsterland viele Briefe und Pakete liegen blieben. Auch in Hessen, Brandenburg und den norddeutschen Bundesländern gebe es Warnstreiks. In NRW sollten nach Gewerkschaftsangeben mehr als 1,5 Millionen Briefe und rund 120 000 Pakete nicht verteilt werden.

Ein Post-Sprecher bezeichnete die Warnstreiks wegen der «konstruktiven Verhandlungsatmosphäre» unterdessen als unnötig. Am Donnerstag treffen sich die Tarifparteien zur dritten Verhandlungsrunde. Verdi will für die 132 000 Tarifbeschäftigten bei der Post sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 140 Euro mehr im Monat durchsetzen. Die Post hat bisher kein Angebot vorgelegt. Das Unternehmen hatte bei den vergangenen Treffen noch kein Angebot vorgelegt. Insgesamt beschäftigt die Post in Deutschland 175 000 Menschen, darunter mehr als 40 000 Beamte.

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