Milliardenschweres Steuersparmodell

Warum sich Apple trotz Vermögens Geld pumpte

  • Lesedauer: 2 Min.

New York (dpa/nd). Die Entscheidung des US-Elektronikkonzerns Apple, sich für eine große Ausschüttung an Aktionäre einen Teil des Geldes zu leihen, hat dem Konzern nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's Steuern von bis zu 9,2 Milliarden Dollar erspart. Die Zinsen auf die 17 Milliarden Dollar schwere Anleihe dürften Apple etwas über 300 Millionen Dollar im Jahr kosten, sagte Moody's-Experte Gerald Granovsky der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Das ist deutlich günstiger als die Steuern, die bei einer Aktivierung des gewaltigen Auslandsvermögens von Apple fällig geworden wären.

Apple will bis 2015 rund 100 Milliarden Dollar an Anteilseigner ausschütten, über Dividenden sowie einen groß angelegten Aktienrückkauf. Der Betrag wurde jüngst um 55 Milliarden Dollar aufgestockt. Die Geldreserven von Apple betragen derzeit rund 145 Milliarden Dollar, etwa zwei Drittel davon lagern aber außerhalb der USA, oft in Steueroasen. Wenn Apple diese Mittel ins Heimatland zurückgebracht hätte, wären Steuern von mindestens 35 Prozent beim US-Fiskus fällig geworden. Der Konzern platzierte stattdessen diese Woche Anleihen mit Laufzeiten zwischen 3 und 30 Jahren.

Die große Ausschüttung gilt als versöhnliche Geste an die Anteilseigner, um sie für den Fall der Aktie in den vergangenen Monaten zu entschädigen. Der Kurs war vom Höhepunkt bei 700 Dollar im September auf zeitweise weniger als 400 Dollar gefallen.

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