Nicht für alle profitabel

Institut untersuchte Pläne für Bürgerversicherung

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München (AFP/nd). Die von der SPD geplante einheitliche Bürgerversicherung würde laut einer Untersuchung zu spürbaren Belastungen von mittleren und höheren Einkommen führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des IGES-Instituts im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung und des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, aus welcher der »Focus« am Sonntag vorab berichtete. Offiziell soll das Papier am Montag vorgestellt werden. Für Arbeitnehmer würde sich nach dem SPD-Konzept »bereits in mittleren Einkommensbereichen eine spürbare Erhöhung der Gesamtbelastung« ergeben. Gutverdiener würden um bis zu fünf Prozentpunkte belastet und so »die Schwelle von 40 Prozent des Bruttoeinkommens überschreiten«.

In einem von den Experten berechneten Szenario, in dem ein Drittel der Gesundheitsausgaben durch Steuern finanziert wird, müsste ein Haushalt mit 36 000 Euro Jahresnettoeinkommen eine Mehrbelastung von 900 Euro pro Jahr verkraften. Haushaltseinkommen unter 24 000 Euro netto pro Jahr würden durch wachsende Steuerfinanzierung des Gesundheitssystems entlastet. Auch Rentner müssten im SPD-Konzept fast durchweg weniger zahlen.

SPD und Grüne wollen im Falle eines Sieges bei der Bundestagswahl eine Bürgerversicherung für alle einführen, ihre Konzepte unterscheiden sich aber. Bei den Plänen der Grünen würden die Belastungen für die Bürger geringer ausfallen als bei der SPD. Entlastet würden Arbeitnehmer, belastet Rentner. Die Grünen wollen die Bemessungsgrenzen zugunsten niedrigerer Beitragssätze anheben. Kommentar Seite 4

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