Selbstkritik angezeigt

Udo Labke zu Steinbrücks endlosen Wahlkampfpannen

  • Lesedauer: 1 Min.

Als Wahlkampfmanager für Peer Steinbrück muss man wahrscheinlich eine Menge wegstecken können, Stress und Rempeleien aller Art. Vielleicht ist Heiko Geue deshalb wirklich geeignet für den Job im Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten. Denn Härte trainiert hat Geue offenbar schon in Magdeburg. Mit einem »gestörten Vertrauensverhältnis« war seine Entlassung aus dem Staatsdienst in Sachsen-Anhalt begründet worden. Eigentlich hatte sich der bisherige Staatssekretär für die Zeit seiner Arbeit für Steinbrück beurlauben lassen wollen. Grund sind Pensionsansprüche - die ihm nun flöten gehen. Sein Finanzminister und SPD-Genosse Jens Bullerjahn findet die Vorstellung, dass Geue wiederkommen könnte, offenbar wenig verlockend.

Vorerst wird ihn Steinbrück sowieso behalten wollen. Alles andere wäre für ihn, Steinbrück, verheerend. Die mediale Pannenserie, die mit zweifelhaften Honorargewohnheiten ihren Anfang nahm, wird mit Vorwürfen gegen Geue wegen angeblicher Falschberechnung von Dienstfahrten zwar irgendwie schlüssig abgerundet. Dafür könnte er ihn nun wirklich nicht feuern, selbst wenn die Vorwürfe zuträfen. Geue geht jedenfalls in die Offensive und hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Steinbrück würde das mit Blick auf die Umfragewerte der SPD womöglich auch gern tun. Doch Selbstanzeigen sind in seinem Metier unüblich.

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