Verschenktes Abenteuerland

Sarah Liebigt würde den Spreepark am liebsten kaufen

  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn der Wind aus der richtigen Richtung weht, tönt ein leises Quietschen zwischen den Bäumen. Schon von der Elsenbrücke an der Spitze des Treptower Parks aus ist das bunte Riesenrad gut zu sehen. Im einstigen »Kulturpark« ist es heute ruhig, außenrum tuckert die Bimmelbahn, drinnen, im Wald zwischen Wasserrutschenkanälen voller Entengrütze und zerborstenen Saurierfiguren, herrscht Stille.

Der Spreepark ist ein trauriges Beispiel für Fehlplanung, obskure Vorstellungen und Misswirtschaft in Berlin. Immer wieder prallten die Vorstellungen des Landes Berlin auf die Pläne verschiedenster Investoren. Derweil wurden die Schwanenboote geklaut, die Dinosaurier zerlegt, die Gondeln des Riesenrades rosteten vor sich hin - und die eigentlich hervorragende Infrastruktur des Parks fiel Moder, Diebstahl und dem Zahn der Zeit zum Opfer.

Zwanzig Autominuten entfernt vom Alexanderplatz, zwanzig Fußminuten entfernt von der nächsten Anlegestelle der Ausflugsdampfer: Ein neu belebter und der Öffentlichkeit zugänglicher Spreepark läge zentral, wäre eine grüne Oase im Stadtwald mit dem I-Tüpfelchen des Rummels. Berlin hat nicht bereits den guten Ruf der grünsten Stadt Europas. Neben Prärie (Tempelhofer Feld), Seenlandschaft (Tegel-, Müggelsee) und Klein Venedig (zahllose Seitenarme der Spree) hätte die Stadt dann endlich auch ihren ureigenen Rummel zu bieten, der mit so profanen, auf staubigen Parkplätzen errichteten Jahrmärkten rein gar nichts zu tun hätte.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal