Siemens will Einigung mit Löscher

Einvernehmliche Lösung angeblich in Sicht

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München (dpa/nd). Im Ringen um die Ablösung von Siemens-Chef Peter Löscher ist eine einvernehmliche Lösung in Sicht. Laut der »Süddeutschen Zeitung« verhandelt das Unternehmen mit dem Österreicher über eine »einvernehmliche Trennung«. Das würde dem Aufsichtsrat die für heute vorgesehene Abwahl Löschers ersparen, hieß es in dem Bericht.

Sollte es zu einer Einigung noch vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung kommen, würde bei der Abstimmung über Löschers vorzeitige Abberufung eine einfache Mehrheit genügen. Sein Nachfolger an der Siemens-Spitze wird nach aller Voraussicht Finanzvorstand Joe Kaeser. Auch über die Berufung eines neuen Vorstandsvorsitzenden will das Kontrollgremium abstimmen.

Löscher war nach einer Reihe von Misserfolgen und zuletzt einer neuerlichen Gewinnwarnung unter Druck geraten. Am Wochenende hatte sich der Siemens-Aufsichtsrat nach mehrstündigen Beratungen mehrheitlich auf seine Ablösung und auf Kaeser als neuen Konzernchef verständigt. Dabei soll es aber Meinungsverschiedenheiten über die Art und Weise der Ablösung gegeben haben. In gut informierten Kreisen hieß es, der frühere Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann habe das Vorgehen kritisiert, weil ihm die Personalrochade zu schnell gehe. Der Aufsichtsratsvize sei dafür gewesen, zunächst nach einem externen Kandidaten für den Chefposten von Deutschlands größtem Elektrokonzern Ausschau zu halten.

Siemens kämpft mit der Konjunkturflaute und teuren, hausgemachten Projekt-Pannen. Am vergangenen Donnerstag teilte das Unternehmen mit, dass die für 2014 angepeilte operative Ergebnismarge voraussichtlich nicht zu erreichen.

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