Nicht nur eine Kostenfrage

Rechtsschutz

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Rechtsstreitigkeiten können immer auftreten. Gebühren für Gutachten, Gerichtsverfahren und Anwaltshonorare lassen sich durch eine Rechtsschutzversicherung abdecken. Die Württembergische Versicherung empfiehlt eine Beratung, welche Lebensbereiche diese umfassen sollte.

Mieter wie Vermieter sollten auf eine Versicherung im Bereich Mietrecht nicht verzichten. Auch zwischen Nachbarn gibt es häufig Ärger. Sollte sich Streit nicht ohne Hilfe aus der Welt schaffen lassen, übernimmt die Rechtsschutzversicherung die Kosten für die außergerichtliche Schlichtung (Mediation) bzw. einen späteren Prozess. In bestimmten Leistungsarten besteht nach Versicherungsbeginn eine Wartezeit von drei Monaten, bevor Leistungen in Anspruch genommen werden können.

Als Autofahrer ist der Verkehrs-Rechtsschutz sinnvoll. Damit die Versicherung die Kosten eines Rechtsstreits übernimmt, muss der Versicherte einen gültigen Führerschein besitzen und sein Fahrzeug ordnungsgemäß zugelassen haben. Grundsätzlich vom Schutz ausgeschlossen sind vorsätzlich begangene Straftaten. Ansonsten übernimmt der Verkehrs-Rechtsschutz die Kosten für die Geltendmachung von Schadens- und Schmerzensgeldansprüchen - unabhängig vom Ausgang des Streitfalls.

Arbeitnehmer sind mit einer Berufs-Rechtsschutzversicherung gut beraten. Wer mit Hilfe eines Anwalts zum Beispiel gegen eine Kündigung klagt, muss mit mehr als 1000 Euro für dessen Honorar rechnen - selbst dann, wenn der Kläger vor Gericht Recht bekommt. Im Gegensatz zu einem zivilgerichtlichen Verfahren, bei dem immer der Verlierer des Rechtsstreits auch die Kosten des Gegners trägt, übernehmen beide Parteien vor den Arbeitsgerichten ihre Kosten selbst, unabhängig vom Ausgang des Verfahrens. Damit soll verhindert werden, dass wirtschaftlich schwächere Arbeitnehmer aufgrund des Kostenrisikos von der Durchsetzung ihrer Ansprüche absehen.

Die Privat-Rechtsschutzversicherung greift, wenn der Familienurlaub wegen eines schlechten Hotels ein Reinfall ist und anschließend ein Teil der Reisekosten zurückerstattet werden soll. Zudem übernimmt sie die Kosten für anwaltliche Beratung im Ausland während einer Reise wie bei einem nicht selbst verschuldeten Verkehrsunfall.

Je nach Lebenssituation und Bedürfnissen kann der Versicherte eine individuelle Versicherungskombination wählen. Für einen berufstätigen Familienvater, der täglich eine längere Strecke mit dem Auto zur Arbeit fährt und eine Wohnung im familiären Eigenheim vermietet, ist eine Kombination aus Privat-, Berufs-, Verkehrs- und Eigentümer- sowie Vermieter-Rechtsschutzversicherung sinnvoll. Ein solches Paket deckt alle Bereiche seiner derzeitigen Lebenssituation und der seiner Familie ab. Bei einer Selbstbeteiligung von 150 Euro im Schadensfall bezahlt er dafür rund 30 Euro im Monat.

Seine ledige Nichte hingegen kommt als Vollzeitstudentin ohne eigenes Fahrzeug vorerst auch ohne Berufs- und Verkehrsrechtsschutz aus. Für sie sind die ersten eigenen vier Wände - und somit eher der Bereich Mietrecht - wichtig. Ist sie im Rahmen des Studiums viel unterwegs und reist dazu noch gern, genügt eine Privat-Rechtsschutzversicherung, auch im Ausland. Außerdem profitiert sie vom Verwaltungsrechtsschutz, falls es Streitigkeiten wegen BAföG oder Prüfungsergebnissen gibt.

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