Endlose Stille

Sarah Liebigt gruselt sich vor leeren Amtsfluren

  • Lesedauer: 1 Min.

Mal schließt eine Kita-Gutscheinstelle für zwei Wochen, dann wieder melden Studenten und Schüler horrende Wartezeiten auf Bafög- oder Wohngeldbescheide. Die Finanzämter beklagten im Sommer letzten Jahres, dass jede zehnte Stelle fehlt. Die SPD teilte ein paar Monate und nicht wenige Protestaktionen später mit, man wolle mit einer Ausbildungsoffensive gegen den krassen Personalnotstand im Öffentlichen Dienst der Hauptstadt vorgehen. 25 000 neue Beschäftigte müssen ausgebildet und eingestellt werden, denn ab 2016 droht den Bezirken eine sogenannte Verrentungswelle: Bis 2031 gehen zwei Drittel der Mitarbeiter in den Ruhestand.

Wer ein wenig weiß über die Verwaltungslandschaft, dem ist bekannt, dass dies ein Dauerthema ist, nicht nur im Flurfunk der Bezirksämter. Man meint, alle Argumente zahllose Male wiederholt und jede Warnung zigmal gehört zu haben. Nun also beklagen die Grünen, der Senat nehme die Situation nicht ernst genug. Ist dem so?

Die CDU legte im Mai ein Konzept vor. Darin werden »Empfehlungen« an den Senat ausgesprochen. Prima. Die regierenden Parteien empfehlen sich selber, was sie tun sollen. Und die Bezirke, die zu wenig Personal haben, um zum Beispiel Schulden einzutreiben, müssen deswegen Strafe zahlen - und wieder Stellen abbauen. Klingt nach Spaßfaktor. Oder Teufelskreis.

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