Gedenken zum Jahrestag der Anschläge vom 11. September

Namen der fast 3.000 Opfer am Ground Zero verlesen / IPPNW fordert stopp des »Kriegs gegen den Terror«

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New York (Agenturen/nd). Die USA haben am Mittwoch der Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 gedacht. Wie in den Jahren zuvor verlasen Hinterbliebene bei einer Gedenkveranstaltung am Ground Zero in New York die Namen der fast 3.000 Opfer - unterbrochen von Schweigeminuten zu den Uhrzeiten, an denen die beiden Passagierflugzeuge in das World Trade Center rasten und die Zwillingstürme einstürzten.

Im Garten des Weißen Hauses in Washington legten auch US-Präsident Barack Obama und Vizepräsident Joe Biden eine Schweigeminute ein. Anschließend nahm Obama an einer Gedenkfeier im Pentagon teil. »Unsere Herzen schmerzen noch immer«, sagte er in einer kurzen Ansprache. Der Präsident rief das Land auf, »wachsam« zu sein, um sich vor weiteren Terroranschlägen zu schützen.

Am 11. September 2001 hatten Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida Passagierflugzeuge entführt und in das World Trade Center sowie ins Pentagon in Washington gesteuert. Eine vierte entführte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania nahe der Ortschaft Shanksville in ein Feld. Auch in Shanksville wurde am Mittwoch an die Opfer der Anschläge vor zwölf Jahren erinnert.

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW hat zum Jahrestag der Anschläge einen Stopp des sogenannten Krieges gegen den Terror gefordert. Allein bei solchen militärischen Eingriffen im Irak, in Afghanistan und in Pakistan seien bis zu 1,7 Millionen Menschen ums Leben gekommen, erklärte die deutsche IPPNW-Sektion am Mittwoch in Berlin. Beendet werden müsse auch der Drohnenkrieg, den der US-amerikanische Präsident Barack Obama seit seinem Amtsantritt Anfang 2009 deutlich verstärkt habe.

»Wir fordern die völkerrechtliche Ächtung bewaffneter Drohen und appellieren an die Bundesregierung, auf den Ankauf von Drohnen zu verzichten«, sagte die Vorsitzende der deutschen IPPNW-Sektion, Susanne Grabenhorst. Laut Medienberichten hätten die USA der Bundesregierung vier Drohnen vom Typ Predator angeboten. Die Fluggeräte seien zwar nicht mit Waffen ausgestattet, könnten aber zu Kampfmaschinen umgerüstet werden. Verteidigungsminister Thomas de Maiziere (CDU) habe sich bereits mehrmals dafür ausgesprochen, Kampfdrohnen zu beschaffen, kritisierte die Ärzteorganisation.

Die Internationalen Vereinigung der Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) wurde 1981 von einer Gruppe von Medizinern aus den USA und Russland gegründet.

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