Sozialisten in Ostberlin wieder Spitze
Neue Umfrage zur Bundestagswahl deutet eine Trendwende an
(dpa/nd). Kurz vor der Bundestagswahl am 22. September hat die SPD in der Gunst Berliner Wähler Boden gut gemacht. Allerdings ist es den Sozialdemokraten bisher nicht gelungen, die seit Monaten vorn liegende CDU einzuholen. Doch der Abstand hat sich erheblich verringert. Nach einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der »RBB-Abendschau« und der »Berliner Morgenpost« käme die CDU in Berlin auf einen Stimmenanteil von 27 Prozent, wenn schon jetzt der Bundestag gewählt würde. Das wären 4,2 Punkte mehr als bei der letzten Bundestagswahl 2009. Die SPD käme auf 26 Prozent (plus 5,8 Prozent).
Grüne und Linkspartei müssten indes Verluste hinnehmen. Die Grünen sieht Infratest dimap aktuell bei 15 Prozent ( minus 2,4 Prozent), die LINKE bei 16 Prozent (minus 4,2 Prozent). In Ostberlin liegen die Sozialisten aber mit 25 Prozent wieder an erster Stelle.
Unter 5 Prozent blieben berlinweit die FDP mit 3 Prozent (minus 8,5 Prozent) und die Alternative für Deutschland mit 4 Prozent. Die Piraten hingegen könnten auf 5 Prozent (plus 1,6 Prozent) zulegen.
Der Umfrage zufolge würde die SPD aktuell vier der zwölf Berliner Direktmandate für den Bundestag holen, die Linkspartei drei (Gesine Lötzsch, Petra Pau und Gregor Gysi). Die CDU würde zwei Wahlkreise gewinnen, die Grünen einen. In zwei Wahlkreisen sehen die Meinungsforscher die Entscheidung offen (Pankow und Tempelhof-Schöneberg).
Die Meinungsforscher befragten zwischen dem 5. und 9. September 1732 repräsentativ ausgesuchte Berliner. Die statistische Fehlerquote bei solchen Sonntagsumfragen liegt laut Infratest dimap bei bis zu 3 Prozentpunkten.
Anders sieht es in der Wählerstimmung aus, wenn es um die Berliner Landespolitik geht. Hier würde die SPD im Vergleich zur letzten Infratest-Umfrage im Juni um 3 Punkte zulegen und an der CDU vorbeiziehen. Die Sozialdemokraten hätten mit 29 Prozent die Nase vorn, wenn am Sonntag das Abgeordnetenhaus gewählt würde. Die CDU käme auf 26 Prozent ( minus 3 Prozent), die Grünen auf 18 ( minus 4 Prozent), die Linkspartei auf 14 ( plus 3 Prozent) und die Piratenpartei auf 5 Prozent ( plus 1 Prozent). Die FDP wäre mit 2 Prozent auch weiterhin nicht im Berliner Landesparlament vertreten.
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