Verdammter Freund - Danke!

René Heilig über eine fällige Reaktion in Richtung Snowden

  • Lesedauer: 2 Min.

Das Credo der US-Supermacht lässt sich mit zwei knappen Worten umfassend schildern: First me! Man nimmt sich, was man brauchen kann, setzt sich dabei wie selbstverständlich über alle diplomatischen Regeln und internationale Konventionen hinweg, stößt dabei - siehe Angela Merkel - die treuesten Freunde vor den Kopf. Wie immer er es persönlich auch meint, es ist objektiv übelster Zynismus, wenn der Friedensnobelpreisträger Obama versichert, es gehe ihm und seinen Diensten im Interesse von Frieden und Freiheit allein um Erfolg im Kampf gegen den Terrorismus.

Es heißt, 30 000 Dokumente habe der Ex-Geheimdienstler Snowden heruntergeladen. Vieles hat er öffentlich gemacht. Jüngst die Lauschattacke der NSA auf die Bundeskanzlerin. Kein Zweifel, der Whistleblower hat unserem Rechtsstaat einen großen Dienst und sich als Freund erwiesen. Wäre es da nicht an der Zeit, dem Mann, den man bislang in treuer US-Gefolgschaft als Verräter behandelt, Dank zu sagen? Es ist - aus gegebenem Anlass - vielleicht nicht gescheit, diesen Dank per Telefon zu übermitteln. Sicherer und rechtlich verbindlicher wäre eine öffentlich geäußerte Einladung. Und statt über ein Bundesverdienstkreuz würde sich der verfolgte und ausgebürgerte junge Mann gewiss über die Gewährung eines sicheren Asyls freuen.

Das alles ist nicht zu erwarten von Merkel, deren Regierung selbst den Rechtsstaat demontiert und per Vorratsdatenspeicherung und Bundestrojaner in die Privatsphäre der Bürger eindringen will.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal