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Der Fall »Beluga« - zwei Jahre Schlamperei und Lügen

  • Lesedauer: 2 Min.

Am Montagnachmittag hatte Rechtsanwalt Peter-Michael Diestel zur Pressekonferenz nach Rostock eingeladen. Er vertritt die Angehörigen der drei Fischer, die vor fast zwei Jahren auf mysteriöse Weise in der Ostsee ertranken. Diestel griff die Untersuchungsbehör den, insbesondere die Stralsunder Staatsanwaltschaft, massiv an. Sie habe keine »aufrichtige Ermittlung« geführt. Diese These unterstützten Kollegen der Sassnitzer Fischereigenossenschaft sowie versierte Experten durch Erfahrungen und Analysen. Sie deuteten auf ein Fremdverschulden hin. Unter Verdacht steht u.a. die Bundesmarine, die zur Untergangszeit der »Beluga« im betreffenden Seegebiet ein Manöver abgehalten hat. Ein mögliches Fremdverschulden wird vom zuständigen Seeamt wie von der Staatsanwaltschaft ohne eigene entsprechende Nachforschungen bestritten.

Die bei der Pressekonferenz anwesenden Ehefrauen der beiden ertrunkenen Fischer sowie die Eltern des ebenfalls getöteten Lehrlings informierten über die Solidarität von Nachbarn, die mit ihren Unterschriften gegen die von der Staatsanwaltschaft verkündete Einstellung des Ermittlungsver fahrens protestieren. Bislang haben sich allein auf der Insel Rügen über 2000 Menschen an die Seite der Angehörigen gestellt. Rechtsanwalt Diestel teilte mit, dass er Rechtsmittel gegen den Entscheid der Stralsunder Justiz eingelegt hat. Und seine seemännischen Berater sind bereit, die von ihnen zusammengetragenen und bearbeiteten Fakten allen mit dem Fall betrauten Ermittlungsbehörden zur Verfügung zu stellen.

Nun sind der Generalstaatsanwalt von Mecklenburg-Vor pommern sowie das Oberseeamt gefragt. Am kommenden Sonntag werden sich Mitglieder des Petitionsausschusses des Bundestages vor Ort mit dem Fall »Beluga« befassen. Demnächst auch das Stralsunder Gericht? ND wird weiter berichten.

Text und Fotos: Rene Heilig

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