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Aufsicht sieht Mängel bei den Ratings

Standard & Poor's weist auf Verbesserungen hin

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris. Die Europäische Wertpapieraufsicht Esma liefert neue Munition gegen die oft kritisierten Ratingagenturen. Unter anderem werden in einer Esma-Untersuchung die Unabhängigkeit der Bewerter infrage gestellt und der Umgang mit vertraulichen Informationen bemängelt. Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat nach der Kritik auf Verbesserungen verwiesen. »Wir sind in unseren Ratingaktivitäten den höchsten Standards verpflichtet und verbessern vor diesem Hintergrund kontinuierlich unsere analytischen und operativen Prozesse«, so eine Sprecherin am Dienstag.

Zuvor hatte die Behörde einen Bericht zur Arbeit der Ratingagenturen vorgelegt. »Die Esma-Untersuchung hat Mängel deutlich gemacht im Verfahren für die Länderratings, die Risiken für die Qualität, Unabhängigkeit und Integrität der Ratings und des Bewertungsprozesses darstellen könnten«, hatte Esma-Chef Steven Maijoor bei der Vorstellung betont. Kritisiert werden etwa Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Ratings oder mangelnde Qualifikation bei den Prüfern.

Untersucht wurden zwischen Februar und Oktober die Arbeit der drei großen Ratingagenturen Fitch, Moody’s sowie Standard & Poor’s. Die Länderratings sind umstritten - auch wegen ihrer Wirkung auf die wirtschaftliche Situation betroffener Staaten.

Die EU-Kommission sieht sich in ihrem Umgang mit den Agenturen durch den Bericht bestätigt. Die Ergebnisse zeigten eine Reihe von Mängeln in der Arbeit der Ratingagenturen, sagte der für den Binnenmarkt zuständige Kommissar Michel Barnier am Dienstag.

Die EU hatte in diesem Jahr schärfere Regeln für Ratingagenturen beschlossen. Danach können Anleger die Unternehmen für schwere Fehler haftbar machen. Schadenersatz wird fällig, wenn Agenturen ein Unternehmen oder einen Staat absichtlich oder fahrlässig falsch beurteilen. dpa/nd

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