Personelle Turbulenzen bei der AfD

Offenbar Stühlerücken in mehreren Landesverbänden

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: 2 Min.

Bei der rechten Partei »Alternative für Deutschland« häufen sich offenbar die Probleme mit dem Personal. Nach einem Bericht des Bloggers Andreas Kemper, der die Partei aus der Nähe beobachtet, scheinen in den letzten Tagen mehrere ostdeutsche Führungskräfte die Partei oder ihre Posten verlassen zu haben.

In Sachsen-Anhalt, wo der Landesverband am Samstag einen neuen Vorstand wählte, sind demnach der bisherige Parteisprecher Michael Heendorf und sein Stellvertreter Jörg Bohne aus der Partei ausgetreten. In Brandenburg habe der Vorstandssprecher Roland Scheel seinen Posten und die Partei verlassen. Bei den betreffenden Verbänden war am Sonntag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Am Freitag war bekannt geworden, dass der Bundesvorstand den hessischen Landesschatzmeister Peter Ziemann seines Amtes enthoben hatte. Zudem wurde ein Ausschlussverfahren eingeleitet. Ziemann soll im Internet unter anderem von einer Unterwanderung der Gesellschaft durch kriminelle Migranten geschrieben haben. Bundes-Parteisprecher Günther Nickel sagte, Ziemann habe in Zusammenhang mit Menschen von »Ungeziefer« geschrieben, das sei nicht akzeptabel. »Die AfD duldet keine Rechtsradikale in ihren Reihen.«

Nach Ziemanns Absetzung trat in Hessen die stellvertretende Landeschefin Andrea Miehlnickel zurück, Vorstandssprecher Volker Bartz und Beisitzer Reinhard Stammwitz verließen im Protest die konstituierende Sitzung des neuen Landesvorstandes.

Auch Heendorf und Scheel hatten mit radikalen Kontakten für Aufsehen gesorgt: Sie trafen sich mit der österreichischen Rechtspartei BZÖ. Aus der AfD gibt es jetzt Rücktrittsforderungen gegen den Bundesvorstand oder einzelne Mitglieder desselben.

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