Steigende Strompreise belasten Hartz-IV-Haushalte zunehmend

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München. Die steigenden Strompreise bringen Einkommensschwache in Schwierigkeiten: Bei den 3,3 Millionen Hartz-IV-Haushalten werde die monatliche Stromrechnung 2014 um gut ein Fünftel höher ausfallen als die staatlichen Leistungen für die Elektrizität, meldete die »Süddeutsche Zeitung« unter Berufung auf Zahlen des Energievergleichsportals Verivox. Etwa ein Drittel der 1100 Versorger kündigte demnach an, die Preise 2014 um durchschnittlich drei Prozent zu erhöhen.

Im neuen Regelsatz für Hartz-IV-Bezieher in Höhe von 391 Euro im Monat sind 32,69 Euro für Strom sowie das Instandhalten der Wohnung vorgesehen. Das reiche aber nicht aus, schreibt die »SZ«: So zahlt ein Singlehaushalt mit 1500 Kilowattstunden Jahresverbrauch von Januar an durchschnittlich 473 Euro im Jahr - mit monatlich 39,42 Euro also mehr als die staatlichen Hilfen. Dabei seien Kosten für Reparaturen noch nicht berücksichtigt.

Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, sagte dem Blatt: »Strom- und Heizkosten sind ein echtes Armutsrisiko geworden«. Er beziffert die Unterdeckung bei den Stromkosten von Hartz-IV-Beziehern auf jährlich 90 bis 280 Euro. Die Strompreise haben sich demzufolge im Bundesdurchschnitt seit 2005 um 44 Prozent erhöht. Ein Grund für die jüngsten Erhöhungen ist die EEG-Umlage, mit der die Verbraucher die Ökowende finanzieren. Sie stieg zuletzt von 5,3 auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde.

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