Djokovic scheidet aus

Schlechter Start für Boris Beckers Trainerkarriere

  • Lesedauer: 2 Min.

Auf der Tribüne raufte sich Boris Becker das Haar. Auf dem Platz donnerte Novak Djokovic seinen Schläger zu Boden. Die Gesten der Ratlosigkeit beim ehemaligen deutschen Tennisstar und dem aktuellen aus Serbien waren die Vorboten der bislang größten Überraschung im Männerwettbewerb der Australian Open 2014: Im Viertelfinale verlor Djokovic gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka in einer dramatischen Begegnung 6:2, 4:6, 2:6, 6:3, 7:9.

Becker verließ nach dem Match fluchtartig den Schauplatz der ersten Niederlage seiner jungen Trainerkarriere. »Novak hat 7:9 im fünften Satz verloren - das ist keine Schande«, sagte Becker. »Er hat eineinhalb Sätze stark gespielt. Dann hat Wawrinka ein unglaubliches Niveau erreicht. Im fünften Satz sah es wieder gut aus, Novak lag ein Break vorn, doch dann hat er vier Vorhände ohne Not verschlagen.«

2013 hatte Djokovic nach fünf Stunden noch mit 12:10 im fünften Satz gegen Wawrinka triumphiert, und auch bei den US Open konnte er im entscheidenden Durchgang siegen. »Mehr konnte ich heute nicht tun«, sagte Djokovic. Die Enttäuschung war ihm anzumerken, doch gratulierte er Wawrinka fair: »Er hat seine Chancen genutzt, er verdient den Sieg.« Der Schweizer konnte sein Glück kaum fassen: »Ich habe immer gekämpft, es immer versucht. Und heute Nacht habe ich gewonnen. Ich könnte kaum glücklicher sein.«

Drei Titel hatte Djokovic nacheinander in Melbourne gewonnen, 14 mal in Serie erreichte er bei Grand-Slam-Turnieren das Halbfinale. Seit den US Open im September verlor er kein Spiel. Gemeinsam mit Becker will er sein Spiel weiterentwickeln. Dafür hat das Duo nun unerwartet mehr Zeit. »Es war das erste Turnier für uns. Natürlich ist es unglücklich, dass es schon zu Ende ist. Aber es war ja nur der Start in die Saison«, sagte Djokovic. SID

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