Dumpingpreise an der Wursttheke

Discounter unterbieten sich

  • Lesedauer: 2 Min.

Mülheim/Essen. Der Preiskampf im deutschen Lebensmittelhandel verschärft sich. Discount-Marktführer Aldi läutete am Samstag eine neue Preisrunde ein und senkte die Preise für zahlreiche Wurstwaren. Mit Norma folgte kurz darauf der erste Rivale und setzte ebenfalls den Rotstift an.

Schleswig-Holsteins Agrarminister Robert Habeck (Grüne) reagierte empört. »Über Fleischwaren einen Dumpingwettbewerb zu führen, ist schlicht eine Schweinerei«, sagte der Minister am Samstag. Er forderte die Verbraucher auf, verantwortungsvoll zu handeln und diese Waren zu »verschmähen«. Die Discounter müssten aufhören, die Spirale immer weiter zu drehen.

Der Präsident des schleswig-holsteinischen Bauernverbandes, Werner Schwarz, kritisierte den Preiskampf ebenfalls. »Wir fragen uns jetzt schon, was macht der Lebensmitteleinzelhandel da«, sagte Schwarz. Der Druck auf die Erzeuger werde durch solche Preissenkungen größer.

Aldi begründete die Preissenkungen zwischen 2,5 und 10 Prozent mit gesunkenen Einkaufspreisen. Aldi gebe diese an seine Kunden weiter - ohne Abstriche an Qualität oder Tierschutzstandards. Norma begründete die Senkungen ebenfalls mit günstigeren Einkaufspreisen. Auch dort geht es um zahlreiche Aufschnittsorten, deren Preis je Packung in der Regel um zehn Cent reduziert wird.

Aldi sorgt zurzeit mit immer neuen Rotstift-Aktionen dafür, dass die Preise im Lebensmittelhandel erstmals seit Jahren wieder auf breiter Front ins Rutschen geraten. Seit Januar hat Aldi die Preise verschiedener Produkte gesenkt und setzt damit die Konkurrenz unter Druck. dpa/nd

Kommentar Seite 4

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal