Vodafone übernimmt Netzbetreiber
Mobilfunkmarkt weiter hart umkämpft
London. Der britische Mobilfunker Vodafone hat sich nach Kabel Deutschland erneut einen milliardenschweren Netzbetreiber in Europa geangelt. Vodafone übernimmt den spanischen Kabelnetzbetreiber Ono für rund 7,2 Milliarden Euro, wie der britische Konzern am Montag mitteilte. Die Übernahme soll, wenn die Wettbewerbshüter zustimmen, im dritten Quartal abgeschlossen sein.
Ono ist einer der letzten unabhängigen Kabelnetzbetreiber in Europa. Die Übernahme hat strategische Bedeutung. Mobilfunkkonzerne wie Vodafone können ihren Kunden so Festnetz, Mobilfunk, Breitbandinternet und Fernsehen aus einer Hand anbieten.
Im Herbst hatte Vodafone für 10,7 Milliarden Euro Kabel Deutschland übernommen. Durch die Übernahme in Spanien erhofft sich Vodafone-Chef Vittorio Colao Synergien von einer Milliarde Euro pro Jahr. Vodafone werde die Transaktion mit liquiden Mitteln sowie bereits zugesagten Krediten finanzieren. Das Unternehmen hatte erst im Februar einen 130 Milliarden Dollar schweren Verkauf seines Anteils an Verizon Wireless abgeschlossen. Während das Europa-Geschäft zuletzt vom starken Wettbewerb und wirtschaftlich schwierigen Bedingungen belastet war, konnte der Konzern in Schwellenländern wie Indien Wachstum verzeichnen.
Im Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal verbuchte Vodafone einen Umsatzrückgang von 4,8 Prozent im Kerngeschäft. In Deutschland schrumpften die Erlöse um zehn Prozent. Dennoch hält Vodafone die Prognose für das laufende Geschäftsjahr aufrecht: Der bereinigte operative Gewinn zum 31. März soll bei rund fünf Milliarden Pfund (5,98 Milliarden Euro) liegen. dpa/nd
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