Seidan warnt vor Terrorbasis in Libyen
Expremier: Überall gibt es Waffen und Munition
London. Der Anfang März abgesetzte libysche Regierungschef Ali Seidan hat in der Mittwochausgabe der Londoner Tageszeitung »The Times« vor einer Verwandlung des nordafrikanischen Staates in eine Terrorbasis gewarnt. Libyen könne zu einem Stützpunkt des internationalen Terrornetzwerks Al Qaida werden, von dem aus Anschläge in Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien oder Marokko verübt würden, erklärte Seidan während eines Aufenthalt in Großbritannien. »Überall gibt es Waffen und Munition«, sagte Seidan über die Lage zweieinhalb Jahre nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi. Gruppierungen wie die Muslimbruderschaft wollten nicht, dass Libyen ein Rechtsstaat sei, vielmehr strebten sie eine Entwicklung wie in Afghanistan an.
Libyen kämpft seit dem Sturz Gaddafis im Herbst 2011 mit separatistischen Tendenzen im Osten und früheren Rebellengruppen, die sich weigern, ihre Waffen niederzulegen. Seidan macht die Partei für Gerechtigkeit und Wiederaufbau, die den Muslimbrüdern nahesteht, und den radikaleren Wafa-Block für seinen Sturz verantwortlich. In der »Times« bekräftigte er jedoch seine Absicht, demnächst nach Libyen zurückzukehren, um sich gegen ein Abgleiten seines Landes in den Extremismus zu engagieren. AFP/nd
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