V-Mann »Corelli« tot aufgefunden
Thomas R. soll auch im Umfeld des NSU aktiv gewesen sein / Laut Medienberichten keine Anhaltspunkte auf »Fremdeinwirkung« / Thomas R. sagte bisher zwei Mal im NSU-Prozess aus
Berlin. Laut einem Bericht des Magazins »Spiegel« ist in der vergangenen Woche ein langjähriger V-Mann des Verfassungsschutzes, der in der rechten Szene aktiv war, tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Wie das Bundesamt für Verfassungsschutz vergangene Woche dem Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags mitgeteilt habe, wurde Thomas R. , der unter dem Decknamen »Corelli« auch im Umfeld der neonazistischen Mörderbande Nationalsozialistischer Untergrund im Einsatz gewesen sein soll, Ende März leblos in einer Wohnung in Nordrhein-Westfalen aufgefunden. Wie der »Spiegel« weiter schreibt, gebe es bisher keine Anhaltspunkte für eine »Fremdeinwirkung«; Thomas R. soll laut Sicherheitskreisen an den Folgen einer zuvor nicht erkannten Diabetes-Erkrankung verstorben sein.
Wie der »Spiegel« schreibt, sei »Corelli« im September 2012 enttarnt und später in ein Zeugenschutzprogramm des Bundes aufgenommen worden. Im Ermittlungsverfahren gegen die NSU-Zelle habe Thomas R. bereits zweimal als Zeuge ausgesagt, da seine Nummer auf einer 1998 sichergestellten Telefonliste des mutmaßlichen NSU-Gründers Uwe Mundlos stand und R. zudem ein Neonazi-Magazin unterstützt haben soll, das dem NSU aus dem Untergrund Geld geschickt habe. »Corelli« hatte in Vernehmungen Kontakte zum NSA abgestritten, aber ausführlich über andere Neonazis berichtet. Agenturen/nd
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