Inkota fordert faire Ostern für alle

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Berlin. Ostern ist in jedem Jahr wieder ein Fest für die Schokoladen᠆industrie, die aus Kakao, Zucker und anderen Zutaten süße Hasen, Eier und Küken produziert. Doch Millionen Menschen, die den Kakao dafür anbauen, leiden unter Hunger und Armut. Laut Angaben des Netzwerkes Inkota muss die Mehrheit der weltweit 5,5 Millionen Kakao᠆bauern von weniger als 1,25 Dollar am Tag leben. Kinderarbeit gehört zum Alltag der Familien. Um auf diese Zustände aufmerksam zu machen, präsentierten Inkota-Aktivisten am Dienstag in Berlin vor dem Kaufhaus des Westens (KaDeWe) ein Ei mit negativen Überraschungen.

Das Netzwerk hat zusammen mit anderen Nichtregierungs- und Entwicklungshilfeorganisationen die Kampagne »Make Chocolate fair« initiiert, die die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen im Kakaoanbau anprangert. Schokoladen᠆unternehmen wie Lindt, Mondeléz, Ferrero und Ritter Sport sollen gezwungen werden, sich für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit im Kakaoanbau einzusetzen. Die dazugehörige Petition (makechocolatefair.org) hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ostern 30 000 Unterschriften zu erreichen, am Dienstagnachmittag fehlten noch etwa 4000. Im nächsten Jahr sollen die Unterschriften an die Firmen überreicht werden.

»Viele Unternehmen versprechen gerade, bis 2020 100 Prozent nachhaltig zertifizierten Kakao für ihre Schokolade zu nutzen. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung«, sagte Evelyn Bahn, Koordinatorin der Kampagne. Doch wenn die Konzerne es ernst meinten, müssten sie auch bereit sein, einen höheren Kakaopreis zu bezahlen. Nur so könne ein menschenwürdiges Leben für die Kakaobauern und ihre Familien erreicht werden.

Zu Ostern seien aber auch die Verbraucher gefragt: Bahn empfiehlt für die Füllung der Osternester auf faire und nachhaltig zertifizierte Schokolade zu achten. nd

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