Rückrufaktionen: Grüne schlagen Negativ-Preis vor

Tressel: Konzerne vernachlässigen Qualität für schnelle Produktzyklen / Kaputte Gaspedale, fehlerhafte Gurte, defekte Airbags: 2013 wurden 612.000 Fahrzeuge in Deutschland zurückgerufen

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Berlin. Wegen der hohen Zahl an Rückrufaktionen der Autohersteller haben die Grünen vorgeschlagen, einen »Negativ-Preis« zu verleihen. »Die Autobauer vernachlässigen scheinbar bei immer schnelleren Produktzyklen die Qualität ihrer Fahrzeuge«, sagte der Bundestagsabgeordnete Markus Tressel der »Saarbrücker Zeitung«. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres hätten die Konzerne in Deutschland rund 312.000 Autos wegen erheblicher Sicherheitsmängel zurückgerufen. Dabei waren unter anderem gebrochene Gaspedale, defekte Airbags oder Sicherheitsgurte sowie Probleme mit den Heckklappen die Ursache für die Rückrufaktion. Die Zeitung beruft sich auf eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Grünen.

Laut Ministerium hat allein VW im ersten Quartal 2014 exakt 273.559 Autos außerplanmäßig in die Werkstatt beordert - wegen Heckklappenmängel. Kia musste 9209 Mal die Notbremse ziehen, da Gurtstraffer fehlerhaft waren; Land Rover 7208 Mal, weil defekte Batterieleitungen Fahrzeugbrände hätten auslösen können. Für das Jahr 2013 verzeichnet das Ministerium insgesamt rund 612.000 Fahrzeugrückrufe. Spitzenreiter war Toyota mit 256.860. Auf Platz vier findet sich BMW mit 41.458 Rückrufen wegen unkontrollierter Airbagauslösungen. Die Zahl der Rückrufe sei in den letzten Jahren konstant hoch geblieben. Agenturen/nd

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