Siemens steigt in Poker um Alstom ein
Berichte über geplantes Tauschgeschäft
München. Nach den Übernahmeplänen des US-Konzerns General Electric (GE) für den französischen Kraftwerks- und Zugbauer Alstom hat sich der deutsche Konkurrent Siemens eingeschaltet und Alstom Gespräche über eine Kooperation angeboten. Siemens habe Alstom in einem Schreiben »Gesprächsbereitschaft über strategische Fragen zukünftiger Zusammenarbeit bekundet«, teilte das Unternehmen am Sonntag mit.
Am Donnerstag hatten Berichte über eine geplante Übernahme von Alstoms Energiesparte durch GE den Alstom-Kurs in die Höhe getrieben. Die Energiesparte macht etwa 70 Prozent der Aktivitäten des französischen Konzerns aus, Medienberichten zufolge will GE sie für mehr als 13 Milliarden Dollar (rund 9,5 Milliarden Euro) kaufen.
Am Samstag hieß es aus informierten Kreisen in Paris, Siemens bereite in Konkurrenz zu GE ein eigenes Angebot zur Übernahme eines Teils von Alstom vor. Ein Siemens-Sprecher wollte die Berichte des französischen »Figaro« nicht kommentieren, wonach Siemens die Alstom-Energiesparte übernehmen und dem französischen Konzern dafür die Hälfte seiner Bahnaktivitäten überlassen wolle.
Das »Handelsblatt« berichtete derweil unter Berufung auf Industriekreise, Siemens könne sich auch einen Komplettkauf von Alstom vorstellen und sei für eine Übernahme finanziell ausreichend gerüstet. Vor zehn Jahren, als Alstom am Rande der Pleite stand, hatte die französische Regierung eine Übernahme von Alstom-Anteilen durch Siemens noch blockiert. AFP/nd
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