Klima-Kampf
Olaf Standke über Barack Obamas Emissionsziele
Auch das Wetter ist in den USA eine Glaubensfrage. Dabei ist die gemessen am Bruttoinlandsprodukt weltgrößte Volkswirtschaft nachweislich zugleich größter Luftverschmutzer auf Erden. Aber Senator Marco Rubio von der rechtspopulistischen Tea-Party, der als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2016 gehandelt wird, glaubt aller Wissenschaft zum Trotz nicht daran, dass der Klimawandel wirklich menschengemacht sei. So ist der politische wie juristische Widerstand gegen Barack Obamas überfällige Öko-Initiative programmiert, obwohl der Präsident mit einem Verordnungstrick versucht, den widerspenstigen Kongress zu umgehen. Doch da es bei diesem Kulturkampf auch um viel Geld geht - für die betroffenen Konzerne wie für die Wahlkampfkassen ihrer republikanischen Lobby - haben diese schon Gegenmaßnahmen angekündigt.
Schließlich will Obama angesichts brennender Wälder in Kalifornien, schmelzender Gletscher in Alaska und überfluteter Atlantikküsten bis 2030 den Kohlendioxid-Ausstoß um fast ein Drittel unter den 2005er Wert drücken. Das dürfte vor allem Hunderte Kohlekraftwerke treffen - ein Schritt, den Regierende hierzulande noch immer scheuen. Andererseits sind die USA nicht nur Vorreiter, sondern auch Nachzügler. In Deutschland will man den Ausstoß klimaschädlicher Gase schon bis 2020 um rund 40 Prozent verringern. Und was, wenn Obamas Ziel vor allem durch den Ausbau der Atomkraft erreicht werden soll? Nicht nur die Leugner des Klimawandels sind wohl ein Problem seines Plans.
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.