Steile Bahn-Karriere für Pofalla
Ex-Kanzleramtsminister wird Generalbevollmächtigter
Düsseldorf. Der ehemalige Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) wird mit seinem für Anfang 2015 vorgesehenen Wechsel zur Deutschen Bahn offenbar mehr Kompetenzen übernehmen als bisher angenommen. Dies berichtete die »Rheinische Post« am Dienstag unter Berufung auf Bahn-Chef Rüdiger Grube. Über die Personalie will Grube am Mittwoch den Aufsichtsrat informieren.
»Heute berichten 22 Konzernbereiche direkt an mich. Das ist zu viel. Herr Pofalla wird etwa die Hälfte davon übernehmen«, sagte Grube der »Rheinischen Post« am Montag in Ratingen. Neben der bereits bekannten Aufgabe der politischen Kontaktpflege werde »Pofalla als Generalbevollmächtigter unter anderem auch die Verantwortung für sämtliche Konzernbevollmächtigten der Bundesländer sowie für die Bereiche Wirtschaft und Regulierung übernehmen«, so Grube. Er bestätigte auch, dass Pofalla perspektivisch in den Vorstand aufsteigen solle.
Pofalla hatte im Dezember 2013 angekündigt, sich aus der Politik zurückzuziehen, und gab für seine Entscheidung familiäre Gründe an. Spekulationen über einen Wechsel des CDU-Politikers zur Bahn seit Anfang des Jahres hatten zu einer heftigen Diskussion über kurzfristige Wechsel von Politikern zu Wirtschaftsunternehmen geführt. Eine gesetzliche Karenzzeit gibt es bislang nicht. Grube hatte daraufhin im März eine zwölfmonatige Karenzzeit bei Wechseln von Politikern zur Bahn vorgeschlagen. Diese wäre mit Pofallas Wechsel zum Jahr 2015 eingehalten. AFP/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.