Sorge ums Gas
Oettinger fordert weiter Übergangslösung
EU-Energiekommissar Günther Oettinger sorgt sich angesichts des ungelösten Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine um die Versorgung der Europäischen Union mit dem Brennstoff im kommenden Winter. »Ich werde in Kürze mit beiden Seiten ausloten, ob wir die Verhandlungen wieder aufnehmen«, sagte Oettinger der »Wirtschaftswoche«. Es liege im Interesse aller beteiligten Parteien, also der EU, Russlands und der Ukraine, zumindest eine Interimslösung zu finden, damit die Gaslieferungen im kommenden Winter gesichert seien.
Russland hatte vor gut einer Woche die Gaslieferungen an die Ukraine eingestellt, weil diese ihre Rechnungen nicht bezahlt hat. Zuvor hatte Oettinger vergeblich versucht, einen Kompromiss zwischen Moskau und Kiew zu vermitteln. Die Ukraine hat zwar zugesichert, der Transit von russischem Gas nach Europa werde ungestört erfolgen. Am Dienstag jedoch wurde eine Pipeline für den Gasexport in die EU bei einer Explosion schwer beschädigt.
Oettinger sagte der »Wirtschaftswoche«, es sei klar, dass in dem Konflikt politische Interessen eine entscheidende Rolle spielten. »Wenn im aktuellen Streit beide Seiten einer rein wirtschaftlichen Logik folgten, dann wäre längst ein Kompromiss gefunden worden«, betonte Oettinger. Trotz der unsicheren Lage sehen Experten bei der Versorgung der EU derzeit keine Probleme. dpa/nd
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