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»Unser Ziel ist eine WM-Medaille«

Deutsche Volleyballauswahl der Männer in der Weltliga stark ersatzgeschwächt im Rotationsbetrieb

Für die deutsche Volleyballnationalmannschaft der Männer gab es am Wochenende in Berlin kein Erfolgserlebnis. Sie verlor - stark ersatzgeschwächt - beide Weltligaspiele gegen starke Argentinier.

Bundestrainer Vital Heynen schaut recht sorgenvoll. Gerade ging auch das zweite Weltligaspiel in der Berliner Max-Schmeling-Halle gegen Argentinien mit 0:3 verloren. Aber mehr als die Niederlagen macht ihm die lange Verletztenliste Sorgen. Auf der stehen mit Denis Kaliberda, Christian Fromm, Marcus Böhme und Simon Hirsch vier ganz wichtige Stammspieler. Mit Georg Grozer, Jochen Schöps und Simon Tischer haben drei weitere eine Auszeit zur Regeneration bekommen.

Einer der Ihren, Sebastian Kühner vom deutschen Meister BR Volleys, bekam von den Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle besonders viel Beifall. Recht verwundert schauten sie allerdings drein, als sie den Zuspieler - auch unter den Augen von Volleys-Trainer Mark Lebedew - plötzlich im Angriff sahen, wo er sich sehr achtbar schlug. Konkurrenz möchte er den Außenangreifern dann aber doch nicht machen: »Das war unseren Verletzungsproblemen und dem Personalmangel geschuldet. Jeder war bereit, auf anderen Positionen zu spielen.« Für Vital Heynen, dem neben den Außenangreifern inzwischen auch die Diagonalangreifer ausgehen, war Kühners Auftritt die große Überraschung des Wochenendes: »Sebastian hat noch nie in der Annahme gespielt. Dafür aber hat er das sehr überzeugend gemeistert.«

Nur eine Woche zuvor hatte das deutsche Team, dort noch mit Christian Fromm spielend, in Rouen den bis dahin ungeschlagenen Franzosen die erste Niederlage zugefügt.

Für das Team von Vital Heynen stehen in der Weltliga nun vier Siege und sechs Niederlagen zu Buche. Die Chance auf Platz 1 in der Gruppe D und damit die Qualifikation für die Zwischenrunde in Sydney und danach das große Weltliga-Finalturnier in Italien war ohnehin schon vor den Partien gegen Argentinien dahin. »Das war aber eigentlich auch nie das Ziel«, meinte Heynen. »Wir brauchen die Weltliga, um Spielpraxis zu bekommen. Doch natürlich wollen wir auch Spiele gewinnen.«

Die letzten beiden Weltligapartien am kommenden Wochenende in Japan sind somit bedeutungslos. Doch sie lassen dem Trainer, der auch dort auf viele Topspieler verzichten muss, weitere Testmöglichkeiten. Der Berliner Sebastian Kühner ist dabei und will die Chance nutzen, um sich für die Weltmeisterschaft zu empfehlen. Am 21. Juli dann beginnt für Heynen und seine Mannschaft in Kienbaum die Vorbereitung auf die WM in Polen (30. August bis 21. September). Der Trainer hofft dann auf den Einsatz aller seiner Spitzenspieler. Denn gleich im ersten Gruppenspiel der WM wartet am 1. September in Katowice die Auswahl Brasiliens.

Die Zielrichtung hat Heynen trotz aller Sorgen klar formuliert: »Unser Ziel ist eine Medaille. Wir haben eine Mannschaft, die das schaffen kann. Ich werde nicht zufrieden sein mit Platz zehn oder zwölf.«

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